Hans Gerhard Creutzfeldt (1885-1964), Erstbeschreiber der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung und erster gewählter Rektor der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel nach dem Zweiten Weltkrieg, stand im Dritten Reich als Psychiater, Universitätsprofessor und Direktor einer psychiatrischen Universitätsklinik sowie als reaktivierter Marinearzt in einem komplexen Beziehungsgeflecht zu den Strukturen des nationalsozialistischen Systems. Creutzfeldts moralische Integrität in dieser Zeit und seine Opposition zum Nationalsozialismus waren nach dem Krieg unumstritten, wurden aber Ende des 20. Jahrhunderts in Frage gestellt. Die Analyse bislang nicht bekannter Quellen zu Creutzfeldts Handeln fügt dem heutigen Blick auf diese für die Neurowissenschaften in Deutschland wichtige Persönlichkeit neue Facetten hinzu.
Auflage
Sprache
Illustrationen
13
6 farbige Abbildungen, 6 s/w Tabellen, 13 s/w Abbildungen
Maße
Höhe: 23 cm
Breite: 16 cm
Dicke: 1.9 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-86935-374-6 (9783869353746)
Schweitzer Klassifikation
Michael Illert studierte Medizin in Göttingen und München, wo er sich 1974 für das Fach Physiologie habilitierte. Im Jahr 1984 wurde er auf den Lehrstuhl für Physiologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel berufen, den er bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2007 vertrat. Neben wissenschaftlichen Arbeiten zur Steuerung der Motorik des Menschen beschäftigte er sich mit historischen Themen der Medizin. Zum 350-jährigen Jubiläum der Universität Kiel und ihrer Medizinischen Fakultät kuratierte er im Jahr 2015 die Ausstellung "Universitätsmedizin Kiel 350", aus der sein Interesse an Hans Gerhard Creutzfeldt resultiert, einer richtungsweisenden, international anerkannten Persönlichkeit.
