Eine Influenzapandemie in Deutschland wird alle Lebensbereiche treffen. Aktuelle Szenarien des Robert Koch-Instituts gehen von einer 30-prozentigen Erkrankungsrate in Deutschland aus. Staat und Gesellschaft müssen deshalb mit erheblichen Beeinträchtigungen rechnen. Die staatlichen Vorbereitungen für den Pandemiefall sind in Deutschland mittlerweile allerorts angelaufen. Fast alle Bundesländer haben ihre Notfallpläne der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In vielen Städten bieten die Gesundheitsämter ihre Unterstützung bei der Pandemievorsorge an. Des Weiteren finden Unternehmen Hilfe für die Notfallplanung im Pandemiefall beim Robert Koch-Institut, dem Verband deutscher Betriebs- und Werksärzte e. V., beim European Centre for Disease Prevention and Control und der Bundesärztekammer.
Unternehmen fürchten vor allen Dingen einen hohen Mitarbeiterausfall. Es ist zu erwarten, dass die Abwesenheitsquote vom Arbeitsplatz deutlich höher sein wird, als die reine Erkrankungsrate erwarten lässt. Beschränkungen im öffentlichen Nahverkehr, die Notwendigkeit, kranke Familienmitglieder zu betreuen, aber auch präventives Fernbleiben vom Arbeitsplatz aus Angst vor Ansteckung werden die personellen Engpässe in den Unternehmen verschärfen. Es ist zu erwarten, dass in den Hochzeiten der Pandemie nur etwa die Hälfte der Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz erscheinen wird. Die denkbaren Folgen einer Influenzapandemie stellen Unternehmen vor große Schwierigkeiten. Neben dem Mitarbeiterausfall sind ausbleibende Zulieferungen, Probleme mit der Logistik bis hin zu Stromausfällen denkbare Folgen. Wohl dem, der vorbereitet ist und auf ein funktionierendes und erprobtes Krisenmanagement zurückgreifen kann, das auch auf einen Pandemiefall ausgerichtet ist.
Unternehmenseigene Notfallpläne und Maßnahmenkataloge helfen, die Produktion im Krisenfall aufrechtzuerhalten und den Mitarbeitern den größtmöglichen Gesundheitsschutz zu bieten. Die Identifizierung kritischer Funktionen und Bereiche sowie deren besonderer Schutz z.B. durch die Bevorratung von Neuraminidasehemmern wie Tamiflu®, eine offene und sachliche Informationspolitik und das Einbinden von Zulieferern und Dienstleistern sind hier zentrale Punkte. Dadurch lässt sich der wirtschaftliche Schaden für die Unternehmen begrenzen. Das ist auch dringend notwendig, denn gut ein Viertel der Unternehmen erwartet, dass im Pandemiefall ihre wirtschaftliche Existenz gefährdet ist.
Doch sind die deutschen Unternehmen schon auf eine Influenzapandemie vorbereitet? Haben Sie ausreichend Maßnahmen getroffen, damit ihre Existenz im Krisenfall nicht bedroht ist? Wir haben 100 Topentscheider aus deutschen Unternehmen zu ihren Vorbereitungen auf den Fall einer Influenzapandemie befragt. Außerdem stellen Ihnen in unseren Best-Practice-Beiträgen zwei Unternehmen und die Stadt München ihre Pandemievorsorge vor.
Auflage
Sprache
Zielgruppe
Unternehmensentscheider, die sich mit Notfall- und Krisenplanung im Pandemiefall befassen
Editions-Typ
Maße
ISBN-13
978-3-89981-919-9 (9783899819199)
Schweitzer Klassifikation