Die Arbeit widmet sich dem komplexen Verhältnis zwischen Appropriation Art und Urheberrecht. In der Kunst hat die Bildaneignung eine neue Bedeutung gewonnen, seit die Appropriation Art in den späten 1970er Jahren die Ausbeutung bestehender Bild-Ideen zur künstlerischen Strategie erhob. Dass auch das Recht diese Bedeutungsverschiebung mit vollziehen muss, zeigt diese gleichermaßen kunsthistorisch wie juristisch versierte Untersuchung.
Werke der Appropriation Art werfen rechtliche Probleme auf, wenn sie sich aneignen, was gesetzlich anderen zugeordnet ist und damit in fremde Ausschließlichkeitsrechte, besonders häufig Urheberrechte, eingreifen. Der Künstler wird einem Haftungsrisiko ausgesetzt. Da nach den urheberrechtlichen Regelungen das Kontrollrecht des Ersturhebers nur unter den relativ engen Voraussetzungen der § 24 UrhG und § 51 UrhG entfällt, können Appropriationisten ihren künstlerischen Dialog mit der gewählten Bildvorlage nicht ohne weiteres realisieren. Obwohl sich die Appropriation Art programmatisch gegen die Urheberrechtsordnung wendet, indem sie deren grundlegende Werte provokativ in Frage stellt, muss sich das Recht aber zu dieser Kunstform positionieren. Anhand einer vergleichenden Betrachtung der deutschen und amerikanischen Rechtslage sowie aktueller Entwicklungen in der Entscheidungspraxis amerikanischer Gerichte entwickelt die Autorin einen Vorschlag für die Neuauslegung der urheberrechtlichen Vorschriften.
Informationen zur Reihe:
Schriften zum geistigen Eigentum und zum Wettbewerbsrecht
Herausgegeben von Prof. Dr. Christian Berger und Prof. Dr. Horst-Peter Götting, LL.M.
Die Reihe "Schriften zum geistigen Eigentum und zum Wettbewerbsrecht" fasst die inhaltlich nahen Bereiche des Gewerblichen Rechtsschutzes, des Urheberrechts, des Wettbewerbsrechts und des Medienrechts zusammen. Die einzelnen Arbeiten zeichnen sich durch wissenschaftliche Vertiefung und Einbeziehung praktischer Bezüge aus. Ein besonderes Augenmerk gilt den Querverbindungen zwischen den einzelnen Disziplinen des "grünen Bereichs" und des Medienrechts. Herausgeber der Schriftenreihe sind Professor Dr. Christian Berger, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht und Urheberrecht an der Juristenfakultät der Universität Leipzig und Professor Dr. Horst-Peter Götting, LL.M, Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Medienrecht an der Technischen Universität Dresden.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 229 mm
Breite: 155 mm
Dicke: 15 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8329-4838-2 (9783832948382)
Schweitzer Klassifikation