Auf Den Zweiten Blick

Sich künstlerisch auszudrücken, war schon früh ein Bedürfnis von Herbert Huth. Die ersten Berührungspunkte mit der Kunst hatte er in seiner Geburtsstadt Köln. Über Bekannte lernte er den freischaffenden Künstler Herbert Schuffenhauer kennen. Dieser inspirierte ihn, sich intensiver mit der Kunst zu befassen. Seitdem beschäftigt er sich mit unterschiedlichen Malgründen, Farben, Techniken und bringt auch unkonventionelle Dinge in seine Kunst ein. Der Maler orientiert sich nicht an bestimmte Kunstrichtungen, sondern versucht seine eigene Ausrichtung zu finden. Er sucht nach einer individuellen Ausdrucksart mit einem charakteristischen Wiedererkennungswert. Nach Jahren des Experimentierens und der Weiterentwicklung hat er die Art und Weise, sich künstlerisch auszudrücken, gefunden - ohne den Anspruch auf Endgültigkeit. Denn Kunst ist immer auch Weiterentwicklung.

Eine Auswahl seiner Werke präsentiert er in der Ausstellung. »Auf Den Zweiten Blick« vom 17. bis zum 23. Juni 2024 im alten Rathaus in Diepholz im Rahmen von »Kunst in der City«.

Die Kunst von Herbert Huth ist keine von langer Hand geplante Malerei, sondern eher ein spontaner künstlerischer Prozess, in dem sich die Entstehung des Bildes im Schaffensakt selber entwickelt. Hier spielt Kreativität sowie ein Gespür für Farbe und Form eine entscheidende Rolle. Die Freiheit, nicht auf kommerzielle Verpflichtungen achten zu müssen, ist ein wichtiger Faktor für die Eigenständigkeit und Ehrlichkeit seiner Bilder und Skulpturen.

Im vorliegenden Katalog werden Bilder aus den letzten 10 Jahre präsentiert. In dieser Phase hat sich der Künstler hauptsächlich mit zwei unterschiedlichen Maltechniken auseinandergesetzt.

Zum einen sind Kunstwerke zu sehen, die hauptsächlich über eine Drucktechnik eigener Fotografien entstehen. Ein UV-Großtintenstrahldrucker von Agfa (Anapurna 1600) druckt Fotos auf eine Alubondplatte. Danach wird die entstandene Fotografie thematisch nachkoloriert. Durch den zum Teil nur geringen und punktuellen Farbauftrag versucht der Künstler die Wirkung des Bildes zu intensivieren.

Zum Zweiten werden Bilder abgedruckt, die aus der Summation zweier übereinanderliegender Bildebenen ein neues Werk entstehen lassen. Der erste Malgrund ist ein Spannrahmen, der zumeist mit Acrylfarbe bemalt wird. Im Anschluss erhält das Bild einen ca. 5 cm hohen Rahmen. Hierüber wird dann eine sehr feine, aber feste Industriegaze gespannt. Die neu entstehende Malebene kann dann zur Fertigstellung des Kunstwerkes bearbeitet werden. Daraus resultiert ein interessanter 3D-Effekt. Verändert der Betrachter seinen Blickwinkel, so verändert sich auch der Ausdruck des Bildes. Dieser Effekt ist im zweidimensionalen Druck natürlich nicht zu erkennen. [...]

Aus der Einleitung, weitere Infos:
https://sb-verlag.de/programm/306/