»Wie würde May heute, 25 Jahre nach ihrem Leben, auf die Welt und auf unsere Republik schauen? Vielleicht wäre sie erstaunt darüber, wie groß und vielstimmig die Schwarze Community in Deutschland ist. Und dass ihre Gedichte auf YouTube rezitiert werden. Aber sie wäre wohl auch enttäuscht darüber, dass wir viele Kämpfe von damals noch immer austragen müssen. Welche Worte hätte sie gefunden für die Tau¬senden von Menschen, die 2015 Zuflucht in Deutschland suchten? Für George Floyd und all die anderen Schwarzen Brüder und Schwestern, die verletzt und getötet wurden? Ich bin sicher, es wären starke Worte. Es schmerzt, dass May nicht da war, als der erste Schwarze Abgeordnete in den Bundestag einzog oder als die ISD ihr 30-jähriges Bestehen feierte. Ich wünschte, sie hätte noch etwas länger durchgehalten, um diese Erfolge mitzuerleben. Sie, deren künstlerisches Schaffen stets ausdrückte, dass Schwarzes Leben zählt. Hätte sie doch nur gewusst, wie sehr ihr eigenes >Black Life Mattered<. Auch heute noch.« - Jeannine Kantara