Auf der Basis unterschiedlicher Erklärungsmuster erwuchsen im Laufe von Jahrhunderten Überzeugungen, daß jedem Menschen eine Würde zukommt, die durch politische, kulturelle oder religiöse Gemeinschaften, Gesellschaften und Staaten anerkannt, gepflegt und durchgesetzt werden müsse, jene Wurzeln für konkrete Ausformungen des Rechts entstanden also, die gegenwärtig durch globale Institutionen wie den united nations und ihr angeschlossener Organisationen und Staaten angestrebt, implementiert, entwickelt oder ausgebaut werden.
Vorliegende Arbeit fußt in dem Spannungsfeld von theoretischer Begründbarkeit von Menschenrechten, wie sie bei Hobbes erscheint, der Möglichkeit der Anerkennung und Förderung durch internationale Konstruktionen wie des Völkerbunds bei Kant und beschreibt deren Anwendbarkeit bzw. Plausibilität sowie deren Aktualität vor einigen Bereichen heutiger Menschenrechtsproblematiken. Dies alles in abwägender Weise, im Sinne einer permanenten Fragestellung, da die Konzeption von Hobbes Ansatz, der nur indirekt und vor allem in seinem Leviathan zum Ausdruck kommt, als theoretisches Fundament für die Möglichkeit einer Sichtweise vorgestellt werden kann, wie sie bei der Beurteilung darüber auftritt, was Rechte des Menschen sind und wie diese erscheinen.
Kants Konzeption von der Idee eines ewigen Friedens im politischen Kontext, die als Basis zum Aufbau einer Art Völkerrecht führen kann, eröffnet hierbei Potentiale, gefundene menschenrechtliche Wege im Sinne einer Anerkennungs- sowie Durchsetzungskonstruktion auf internationaler Ebene zu implementieren. Ob allerdings strukturell beide Ansätze miteinander vereinbar sind, erscheint fraglich, auch wenn deutlich zu werden scheint, daß nur auf Basis von den Frieden anstrebenden, reduktionistisch geprägten, strukturgebenden Gebilden die zuvor von allen teilnehmenden Staaten anerkannten und später implementierten Rechte der Menschen auch umgesetzt, durchgesetzt und weiterentwickelt werden können.
Aus dem Inhalt:
Hintergründe Menschenrechte: Notwendigkeit, Geschichte, gegenwärtige Ausprägungen, gegenwärtige Problemfelder - Hobbes Menschenrechtsauffassung: Wesen des Menschen und Naturzustand, Hobbes Anthropologie - nach dem Naturzustand: der Leviathan - Selbst-Erhalt, Rechte des Menschen, Verhältnis zum Souverän, Gottesrechte, Internationale Beziehungen - Aufbau eines Mindeststandard-Menschenrechtskatalogs: Hobbes Begründer universaler Menschenrechte? - Vereinte Nationen und möglicher Souverän - Kants Idee des Friedens und die eines Rechtes der Völker: Frieden als Ideal, die Schrift zum Ewigen Frieden, der Staatenbund, Friedensidee und Probleme der Ansätze zu einer Art Völkerrecht - Kant und der Völkerbund sowie die Vereinten Nationen - Idee einer Weltföderation - Terrorkriege - Verbindungspotentiale beider Konzeptionen - Lösungshorizonte - Kritikpunkte
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ISBN-13
978-3-938846-00-1 (9783938846001)
Schweitzer Klassifikation
Richard Hörner hat in Tübingen, Mainz und Frankfurt am Main Philosophie, Kunstgeschichte, Soziologie und Jura studiert und unter Axel Honneth seinen Magister gemacht. Er lebt derzeit in Frankfurt/Main als Freier Journalist und Autor.