Es war das Jahr 1849. Im Hafen von Christiansund lagen die Klippfischschuten so dicht am Kai und schwojten, dass die Jugendlichen, die sich dort versammelt hatten, die Masten hochklettern und kühne Sprünge vom Rigg des einen Schiffes zum anderen machen konnten.
Die wagemutigsten Jungen hingen hoch oben in den Masten der Schuten, sangen und gaben an, während die Mädchen am Anleger standen und die größten Waghälse durch Rufe anstachelten. Julie ging hinter einen Verladeschuppen, zog ihren langen Rock zwischen den Beinen hoch und befestigte ihn vorne am Gürtel - so, wie es die Klippfischfrauen taten, wenn sie im Meer standen und den Fisch wuschen. Als sie am Mast einer Schute hinaufkletterte, wurden warnende Rufe laut, aber sie tat, als hörte sie sie nicht. Sie war schon bis weit nach oben gekommen, als der große Klippfischexporteur Nicolay Knudtzon auf seiner festen Abendrunde den Kai erreichte.
Es vergingen nicht viele Sekunden, bis Knudtzon seine Hände zu einem Trichter formte und mit donnernder Stimme rief: »Komm runter, und zwar sofort!«