Vorwort; PORTRÄT EINES LANDKREISES; Hans-Günter Henneke, Hauptgeschäftsführer Deutscher Landkreistag: Vom Wesen der Landkreise. Kompetente Verwaltung auf überschaubarem Gebiet; Holger Th. Gräf: "Kann ein Landkreis Heimat sein?" Einige subjektive Gedanken in historischer Perspektive; Peter Maresch: Vom "Möller-Plan" zum "Hochtaunusgefühl". Die Fusion des Obertaunuskreises mit dem Kreis Usingen und die Geburtsstunde des Hochtaunuskreises während der hessischen Gebietsreform 1970 bis 1972; Alexander Jehn: Der Kreistag und die kommunale Selbstverwaltung. Ein verkanntes Vor-Ort-Parlament?; Christoph Müllerleile: Die Entwicklung der politischen Landschaft im Hochtaunuskreis. Die Leistung des Kreises verdient eigentlich mehr Aufmerksamkeit; Tabelle: Kreistagswahlen im Hochtaunuskreis 1972-2021; Andrea Pühringer: Der Landkreis in der Stadt - die Quadratur des Kreises? Zur topografischen Verortung der Kreisverwaltung; Frank Saltenberger: Vom Hattsteiner Hof bis zum Landratsamt. Eine bauhistorische Untersuchung des Bestandes vor seiner Sanierung; GROSSE AUFGABEN; "Schulen für das 21. Jahrhundert". Das anspruchsvollste Projekt des Hochtaunuskreises ist die Schulbauinitiative; Sascha Bastian: Verantwortung für 59 Schulen. Die Schulentwicklungsplanung im Hochtaunuskreis; Harald Konopatzki: Die moderne Zeit erfordert eben völlig andere Schulverhältnisse. Von den Dorfschulen im Altkreis Usingen zu den Schulzentren des Hochtaunuskreises; Christine Sieberhagen: Vom Ein-Mann-Hospital zum hochmodernen Maximalversorger. Die Hochtaunuskliniken gehören zu den modernsten Häusern Deutschlands; Andreas Knoche: "OW50!". 50 Jahre Oberurseler Werkstätten - eine Erfolgsgeschichte; Ursula Stiehler: Von B bis HG. Zur Geschichte der KFZ-Kennzeichen im Hochtaunuskreis; Thomas Conrad: Sicherheit im Straßenverkehr. Die Verkehrswachten im Hochtaunuskreis; Lisa Meier-Ebert: Rückgrat des Verkehrs im Landkreis. Taunusbahn und Verkehrsverband Hochtaunus; Gerd Mehler: Abfallentsorgung einst und jetzt. Vom Misthaufen zur Bioabfallvergärungsanlage; Norbert Fischer: Die Geschichte der Feuerwehrverbände im Hochtaunuskreis. Der Kreisfeuerwehrverband als wichtige Interessenvertretung und Gesprächspartner für das Feuerwehrwesen; Manfred Gönsch: In herzlicher Verbundenheit mit einem besonderen Land Begegnungen und Erlebnisse bei Reisen nach Gilboa in Israel; Carolin Pfaff: 60 Jahre Naturpark Taunus. Von der Gründung erster Naturparke bis heute; Ausflugsziele im Hochtaunuskreis. Eine Auswahl der Highlights; KAPITEL AUS DER GESCHICHTE; Felicitas Schmieder: Der Taunus auf ptolemäischen Karten um 1500. Bemühungen und Leistungen der Kartographen vor modernen Messmethoden; Alexander Jendorff: Auf der Höhe der Zeit? Adel im Taunus - ein kursorischer Überblick; Jens Ivo Engels: Der Taunus war fast so etwas wie ein Trendsetter. Die Korruptionsaffäre im Hochtaunuskreis von 1991 im historischen Kontext; Beate Großmann-Hofmann: Der Hilfskreis Königstein (1918-1928); "Vermittlungsstelle zwischen dem neutralen Obertaunus mit dem Feinde"; Rainer Bendel: Akademiepläne und wissenschaftliche Internationalität in Königstein. Das Haus der Begegnung und die Kongresse 'Kirche in Not'; Rainer Bendel: Ein Seliger für den Hochtaunuskreis? Maximilian Kaller (1880-1947); Ulrich Krebs und Barbara Wüst: Die Königsteiner Kollegskirche. Ein bedeutendes Baudenkmal der Nachkriegszeit; IM TAUNUS ENGAGIERT; Reinhard Fröhlich und Valentina Scheu: Entwicklung der Wirtschaft am Taunus. "Vom 'Umland' zum selbstbewussten Akteur"; Oliver Klink: Eng mit der Region verbunden. Die Taunus Sparkasse investiert und unterstützt; Carsten Amrhein: Ein Dezennium des Aufbruchs. Das Römerkastell Saalburg in den 1970er Jahren; Eugen Ernst: Von den Anfängen des Hessenparks. Herkunft und Geschichte lebendig erfahrbar machen; Carsten Koehnen und Wolfgang Moll: Mit Wilhelm Wollenberg fing alles an. Die vhs Hochtaunus und ihr Trägerverein - seit mehr als 75 Jahren ein Ort für Weiterbildung im Hochtaunuskreis; Andrea Stieneke-Gröber: Sängerkreis Hochtaunus. Verband der Chöre von Bad Homburg bis Weilrod; Gregor Maier: Sport im Taunus. Vom Feldbergfest zum Sportkreis Hochtaunus; Angelika Rieber: Miteinander unterwegs. Auch in Zukunft herausfordernde Aufgaben für die GCJZ; VOR 50 JAHREN; Eugen Ernst: Rückblick eines Zeitzeugen. Die Gebietsreform im Landkreis Usingen; Alexandra König: Das Fusions-Drama von Mammolshain. Ein fast-freiwilliger Zusammenschluss; Hermann Groß: In einmütigem Widerstand. Die Gemeinde Falkenstein und die Fusion mit Königstein 1972; Wolfgang Bühnemann: Die Eingemeindung Dornholzhausens nach Bad Homburg. Nach Widerstand zuletzt eine einvernehmliche Fusion; Walter A. Ried: "An Ostern ohne Bürgermeister". Die Fusion von Kronberg, Schönberg und Oberhöchstadt; Herbert Wischmann: Den Sprung in die Moderne gut geschafft. Die Ortsgeschichte Finsternthals ab 1972; ANHANG; Chronik für den Hochtaunuskreis von Juli 2020-Juni 2021; Neuerscheinungen zu Geschichte und Heimatkunde des Hochtaunuskreises; Autorinnen und Autoren dieses Buches
Anlass für die folgenden, bewusst essayistisch angelegten Überlegungen bietet die fünfzigste Wiederkehr der Bildung des Hochtaunuskreises im Zuge der hessischen Gebietsreform.1 Diesem Verwaltungsakt am 1. August 1972 waren jahre-, wenn nicht jahrzehntelange Planungen vorangegangen. Zu der neuen Gebietskörperschaft traten der Obertaunuskreis, der Landkreis Usingen, die Gemeinden Ober-Erlenbach, Ober-Eschbach und Burgholzhausen vor der Höhe aus dem Landkreis Friedberg, die Gemeinden Glashütten, Reifenberg und Schloßborn aus dem Main-Taunus-Kreis sowie die Gemeinde Hasselbach aus dem Landkreis Limburg bei. Die damals ebenfalls stattfindenden, teilweise durchaus kontrovers geführten Diskussionen, die diese Verwaltungsreform begleiteten, ließen den einen oder anderen Zeitgenossen an der Sinnhaftigkeit und am Bestand dieses Konstruktes zweifeln. Beispiele wie die "Stadt Lahn", also der Zusammenschluss von Gießen und Wetzlar, der auf massiven Druck der Bevölkerung nach 31 Monaten am 1. August 1979 rückgängig gemacht wurde, und der gleichzeitige Neuzuschnitt des Lahn-Dill-Kreises sowie die Schaffung eines neuen Landkreises Gießen zeigten, dass solche Szenarien durchaus denkbar waren. Nun, der Hochtaunuskreis blieb von diesem Schicksal verschont. Weder der bundesweit für Aufsehen sorgende Korruptionsskandal im Zusammenhang mit Bauaufträgen des Kreises und einzelner Kommunen Anfang der 1990er Jahre noch die 2004 vom damaligen Landrat Jürgen Banzer angestoßenen Diskussionen um eine Zusammenlegung mit dem Main-Taunus-Kreis stellten den Fortbestand des Hochtaunuskreises ernsthaft in Frage.