Cassiodor verkörpert wie wenige Persönlichkeiten den politischen und religiösen Wandel der Spätantike. Als hochrangiger Amtsträger am Hof Theoderichs gestaltete er die Politik im gotischen Italien mit. Während der Gotenkriege schrieb er im Exil in Konstantinopel einen von der historischen Forschung bisher wenig beachteten, umfangreichen Psalmenkommentar. Gerda Heydemann untersucht ihn mit dem Ziel, Cassiodors Wirken als Politiker und Exeget zusammen zu betrachten. Sie analysiert seinen Umgang mit dem biblischen Israel als Identifikationsmodell für christliche Gemeinschaften; seine Perspektive auf Ethnizität und die Position der
gentes
in einer christlichen politischen Ordnung; die Positionierung zu Arianismus und Dreikapitelstreit. So ergibt sich ein faszinierender Einblick in die Bemühungen eines Zeitgenossen, die spätantike Umbruchszeit neu und in zukunftsweisender Art zu verstehen.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Fadenheftung
Gewebe-Einband
Illustrationen
5
5 farbige Abbildungen
5 farbige Abbildungen
Maße
Höhe: 244 mm
Breite: 178 mm
Dicke: 38 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-515-13592-4 (9783515135924)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Gerda Heydemann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich für Geschichte der Spätantike und des frühen Mittelalters am Friedrich-Meinecke-Institut (Freie Universität Berlin). Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Formierung ethnischer und religiöser Identitäten sowie die Rolle der Bibel in der politischen Kultur des post-römischen Westens bis in die Karolingerzeit.