Das Europäische Kapitalmarktrecht für den Primärmarkt umfaßt insgesamt fünf Richtlinien des Rates: Börsenzulassung (1979), Börsenzulassungsprospekt (1980), Wertpapierverkaufsprospekt (1989), Verkaufsprospekt und Halbjahresbericht für Anteilscheine von OGAW(1985) sowie Zwischenbericht börsennotierter Aktiengesellschaften.
Damit hat der Gesetzgeber der Europäischen Union innerhalb eines Jahrzehnts ein Regelungskonzept für den Bereich des öffentlichen Kapitalmarktes vorgelegt. Dieser Richtlinienkanon wird sowohl in der rechtswissenschaftlichen als auch in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur hinsichtlich einzelner Bestimmungen, aber auch in seiner Gesamtheit eingehend kritisiert. Die Vorwürfe reichen von Konzeptionslosigkeit über partielle Überregulierung, Lückenhaftigkeit, fehlende Interdependenz zu verwandten Rechtsgebieten bis zum Vorwurf, der Gemeinschaftsgesetzgeber verfehle seine eigene Zielsetzung, den Anleger- und Funktionsschutz zu gewährleisten.
Die vorliegende Arbeit bietet eine systematische Darstellung der europäischen Rechtsvorschriften. Damit soll die "richtlinienkonforme Auslegung" als bedeutende Auslegungsmethode harmonisierten nationalen Rechts nachhaltig unterstützt werden. Zugleich wird belegt, daß die gegen das Regelungskonzept vorgebrachte Kritik zum überwiegenden Teil nicht berechtigt ist. Insbesondere wird ein eigenständiges Kapitalmarkmodell der Europäischen Union aufgezeigt.
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ISBN-13
978-3-406-45682-4 (9783406456824)
Schweitzer Klassifikation