Noch immer gibt es kein positives deutsches Demokratie-Narrativ. Noch immer wird deutsche Demokratiegeschichte vor allem von ihrem Scheitern her erzählt. Auch das große 175-jährige Jubiläum der Frankfurter Paulskirche hat das nicht geändert.
Dass es kein positives Demokratie-Narrativ gibt, liegt auch daran, dass der jüdische Anteil an der Demokratie nicht verstanden, vielmehr unsichtbar gemacht und sogar tabuisiert wird. Dieser Band der Reihe MACHLOKET / STREITSCHRIFTEN regt zu einer neuen Sicht an. Er richtet sich auf die demokratiefördernde Kraft des Judentums für die Demokratiegeschichte. Zwei Aufsätze über zwei jüdische Parlamentarier in den Revolutionsjahren 1848/49 - Gabriel Riesser und Johann Jacoby - zeigen den jüdischen Beitrag zum Verfassungsstaat, zur Demokratie und sogar zur europäischen Idee. Beide Männer erfuhren viel Zustimmung von den liberalen und demokratischen Kräften ihrer Zeit.
Heute, da die Demokratie in Deutschland erneut in Gefahr gerät, bedarf es ihrer Selbstvergewisserung und Bestärkung. Das geht jedoch nicht, ohne den Anteil des Judentums an der Demokratie zu verstehen.
Rezensionen / Stimmen
"Von Karl Marx bis Walther Rathenau - der Anteil der Deutschen jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft für die deutsche Demokratie ist unbedingt weiter zu erforschen. Mit überraschenden und erfreulichen Ergebnissen wie dem hier vorliegenden Buch dürfte dann schon bald zu rechnen sein." Sebastian Sigler, Arbeitskreis der Studentenhistoriker, 24. September 2024
"Menschen mit jüdischen Wurzeln waren in Politik und Gesellschaft zur Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreicher vertreten, als spätere, unselige Zeitläufte vermuten lassen. Zu den 809 Abgeordneten der Frankfurter Paulskirche auch gehörten 19, die jüdischer Abstammung waren. Zwei blieben ihrem Glauben treu - und leisteten bedeutende Beiträge zu einer ersten demokratischen Kultur in Deutschland." Sebastian Sigler, tabula rasa, 24. September 2024
"Dabei waren es nicht zuletzt jüdische Persönlichkeiten, die einen wesentlichen Beitrag zur Ausgestaltung der hier gerade schlagwortartig umrissenen Traditionen geleistet haben. Dieser Beitrag resultiert einerseits aus liberalen Traditionen im Judentum. Andererseits sahen sich Juden immer wieder Diskriminierungen und Benachteiligungen ausgesetzt und mußten folglich für ihre Emanzipation kämpfen." Michael Kitzing, IFB 32, 2024
"In ihrer Einleitung schreibt Klapheck: 'Heute, da die Demokratie erneut in Gefahr geraten ist, bedarf es ihrer Vergewisserung und Bestärkung. Das geht jedoch nicht, ohne den Anteil des Judentums an der Demokratie zu verstehen und zu würdigen.' Und dabei ist dieses Buch in jedem Fall hilfreich." Ramona Ambs, Hagalil, 25. Oktober 2024
"Wir erkennen hier also einen Baustein des jüdischen Anteils an der deutschen Demokratie. An ihn von Zeit zu Zeit zu erinnern, schärft das geschichtliche Bewusstsein und gehört zur fortwährenden Arbeit am demokratischen Gemeinwesen. Deshalb lohnt sich die Lektüre des Band 7 der Machloket für alle, die für ein demokratisches Deutschland einstehen." Leon Joskowitz, Textor, 11. November 2024
Reihe
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Maße
Höhe: 125 mm
Breite: 194 mm
Dicke: 10 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-95565-679-9 (9783955656799)
Schweitzer Klassifikation