INHALT
Karte Palästinas zur Zeit Jesu
Danksagung
Vorwort von Virginia Essene
1 Ein Brief von Anna vom Berg Karmel
2 Anna erscheint in der Nähe von Bethlehem
3 Die Essener in Jerusalem und beim Berg Karmel
4 Annas Einweihungen in Ägypten
5 Die Jahre in Alexandria
6 Annas Rückkehr zum Berg Karmel
7 Hismariams Himmelfahrt
8 Die Mysterien der Auferstehung
9 Matthias und Joseph von Arimathäa
10 Annas Einweihung in die Lichtempfängnis
11 Die Begegnung von Anna und Joachim
12 Annas und Joachims Kinder
13 Maria Annas Empfängnis und Geburt
14 Maria Annas Kindheit
15 Annas Vision auf dem Berg
16 Maria Anna und Josef ben Jakob
17 Die Lichtempfängnis von Jeshua
18 Joachims Abschied
19 Jeshua ben Josefs Geburt
20 Der Besuch der Weisen aus dem Morgenland
21 Der Aufenthalt in Ägypten
22 Initiationsritus auf dem Berge Sinai
23 Die Heimkehr
24 Jeshuas Heranwachsen
25 Maria Magdalenas und Mariams Entwicklung
26 Jeshua in Britannien
27 Jeshua Rückkehr aus Britannien
28 Jeshuas Bericht von seiner Reise nach Indien
29 Jeshua trifft Babaji
30 Josef ben Jakobs Aufstieg
31 Jeshuas ägyptische Einweihungen
32 Die Einweihung in der Großen Pyramide
33 Der Weg wird vorbereitet
34 Jeshuas Predigten und Wunder
35 Jeshuas Heilkräfte
36 Eine Botschaft der Hoffnung
37 Der Sturm zieht auf
38 Das Letzte Abendmahl
39 Gethsemane
40 Die Geheimnisse der Schädelstätte
41 Das Erwachen des unsterblichen Christuskörpers
42 Die Taufe durch den Heiligen Geist
43 Der Weg des Heiligen Grals
Nachwort von Claire
Anhang A: Die verwandtschaftlichen Beziehungen
Anhang B: Chronologische Übersicht
Anhang C: Glossar
Über die Autorin
KAPITEL ZWEI: ANNA ERSCHEINT IN DER NÄHE VON BETHLEHEM
Nun, meine geliebte Freundin, sind wir endlich zusammengekommen, wie ich es versprochen hatte, bevor du diese Inkarnation angenommen hast. Das Schicksal und eine starke, tiefe Resonanz haben uns in dieser Stunde zusammengeführt. Deine DNA ist darauf kodiert, meinen Ruf zu vernehmen. In Wahrheit ist es dein eigenes Selbst, das dich nach Hause ruft, nicht ich, denn dein Selbst ist, was ICH BIN. Du hast gedacht, du würdest mich niemals finden, und ich habe mich gefragt, wann du mich wohl einladen würdest. Doch glücklicherweise sind wir nun zusammen. Du bist ausreichend vorbereitet für diese Reise, keine Angst. Du verfügst über alles, was nötig ist, um diesen Weg mit Anmut zu gehen.
Nun, da wir unsere Reise beginnen, bitte ich dich - und ich werde dich oft daran erinnern -, tief zu atmen, dich zu entspannen und dein Herz zu öffnen. Mit jedem Umblättern der Seiten kannst du tiefer in ein umfassendes Bewusstsein deiner selbst eintauchen. Es kann sein, dass Gegenwart und Vergangenheit sich in dir verbinden und verschmelzen. Durch diese Veränderung der Wahrnehmung kann es passieren, dass meine Worte in dir alle möglichen Gefühle hervorrufen. Ich empfehle dir, tief zu atmen, deinen Geist und dein Herz zu öffnen und dich deiner inneren Wahrnehmung hinzugeben, während meine Worte auf deine Seele wirken. Wenn du dich den Gefühlen verweigerst, die mit den Worten, Bildern und Erinnerungen einhergehen, könnte dies Unbehagen in dir hervorrufen. In gewisser Weise entspricht meine Geschichte der gefährlichen Reise, die die Gralsritter unternommen haben. Denk daran, meine Freundin: Du bestimmst das Timing und die Geschwindigkeit unserer gemeinsamen Reise.
Wie in meinem Brief erwähnt, bitte ich dich zunächst, alle vorgefertigten Ideen von mir und den anderen Personen in meiner Geschichte loszulassen. Vor allem rate ich dir, mich von dem Sockel herunterzuholen, auf den du mich möglicherweise gestellt hast. Ich sehe mich nicht als Heilige. Diese überhöhte Position distanziert mich von dir. Ich bin hier. Ich bin deine Freundin.
Zweitens: Lass die Möglichkeit zu, dass ich viel länger gelebt habe, als du es je für möglich gehalten hättest. Jenen, die mir eng vertraut waren, zeigte ich mich als Unsterbliche, die mehr als sechs Jahrhunderte lang einen sterblichen Körper aufrechterhielt (wenn auch mit einigen Veränderungen). Ich sage dir dies gleich zu Beginn, damit du dich entspannen kannst, während sich meine Geschichte langsam entfaltet und immer komplexer wird.
Drittens bitte ich dich zu verstehen, dass ich nicht über menschlichem Zweifel stand. Ich fühlte und kannte die extremen Polaritäten des Menschseins und der menschlichen Gefühle, da ich mich entschlossen hatte, das ganze Spektrum des Lebens zu erfahren. Ich bin in die physische Ebene eingetaucht, wie jede Seele, die Selbstmeisterung erreichen möchte. Es gab Zeiten besonderer Schönheit und Ekstase. Es gab aber auch starke Bedrängnis und großen Kummer. Tatsächlich unterschied sich mein physisches Dasein wenig von deinem, auch wenn meine lange Lebenszeit im gleichen Körper etwas ist, was du selbst noch nicht erlebt hast. Ich erzähle dir das, damit du weißt, dass du all dies und noch mehr ebenfalls erreichen kannst.
Anna erzählt nun ihre Geschichte:
Im Dezember des Jahres 612 v. Chr. wurde in Judäa im Dorf Etam, knapp drei Meilen südlich von Bethlehem, ein Kind geboren, ein Abkömmling der Stämme Juda, Levi und Josef, etwa 358 Jahre nach der Herrschaft von König David und ungefähr 110 Jahre, nachdem die Israeliten durch die Assyrer unterworfen und in Gefangenschaft geführt worden waren. Das Kind wurde Hannah genannt, nach der Mutter des Propheten Samuel.
Hannah war der physische Ausdruck meiner multidimensionalen Seele und bereitete den Körper vor, durch den ich, Anna, mich am 23. Mai 596 v. Chr. in das Drama auf Erden inkarnierte. Und es war ein schlimmes Drama, denn Babylon war aufgetaucht, um über die Männer und Frauen zu regieren, die ihre Unschuld vor Gott vergessen hatten.
Im Jahr 597 v. Chr., während ich noch in den lichtvollen Gefilden weilte und kurz bevor ich die Erlaubnis der Lichträte für meine Rückkehr zur Erde erhielt, waren die babylonischen Soldaten von König Nebukadnezar durch Etam gezogen. Sie belagerten Jerusalem und nahmen tausende von Gefangenen als Geiseln mit. Im Mai des darauffolgenden Jahres tauschten Hannah und ich im gegenseitigen Einverständnis während einer Nahtod-Erfahrung die Plätze, durch einen Prozess der Vermischung und Verschmelzung, den ich im Folgenden kurz erläutern werde.
Du wirst dich wahrscheinlich fragen: Warum sollte eine Adeptin wie ich in so herausfordernde Lebensumstände wie die von Hannah inkarnieren? Nun, du magst solche Schwierigkeiten als unerfreulich oder sogar gefährlich wahrnehmen, doch ihr Potenzial für eine Ausdehnung und Stärkung des Bewusstseins ist enorm. Das ist einfacher gesagt als getan, daher möchte ich diese Aussage näher erläutern. Stell dir vor, dass eine Überseelenebene existiert, in der viele verschiedene Bewusstseinsaspekte kollektiv gebündelt sind. Hier herrscht eine viel umfassendere Perspektive, durch die sich viele verschiedene Zeitlinien, Wirklichkeiten und Dimensionen beurteilen lassen. Auf dieser holografischen Bewusstseinsebene ist es möglich, die mit jeder möglichen Ursache und Wirkung einhergehenden Erfahrungen wahrzunehmen.
Auf dieser Ebene lässt sich also erkennen, welche Szenarien am meisten Wachstum und Entwicklung für die miteinander verwobene Ganzheit des Lebens ermöglichen. Mögen die schmerzhaften Wachstumserfahrungen des menschlichen Lebens auf der persönlichen Ebene auch fast unerträglich erscheinen, so erfüllen sie doch den Wunsch des Schöpfers nach einem sich immer weiter entwickelnden persönlichen Wachstum. Der letztendliche Sinn des Lebens besteht darin, sich selbst als Liebe zu erfahren. Statt dich verzweifelt und mutlos zu fühlen, kannst du dich jederzeit mit der ursprünglichen Intention deiner Seele verbinden und deine aktuellen Herausforderungen in ein harmonischeres und positiveres Szenario umwandeln. Denn auf den höheren Bewusstseinsebenen wird immer das bestmögliche Ergebnis gewählt und ein optimaler Entwurf dieses Plans gespeichert. In jedem Moment ist es möglich, dich an diesen Plan deiner Seele zu erinnern und daraus Inspiration und Führung zu beziehen.
So war es auch mit meiner Erfahrung als Hannah. Nachdem alle Faktoren, inklusive der genetischen Möglichkeiten, aus der Überseelenperspektive betrachtet worden waren, wurde entschieden, einen Aspekt auf die irdische Ebene zu projizieren. Du kannst dir diesen Aspekt, die Persönlichkeit namens Hannah, als eine Facette der »Überseele Anna« vorstellen, die in die Illusion der Getrenntheit abtauchte. Hannahs begrenzte Sichtweise ermöglichte es ihr nicht, ihre wahre Beziehung zur »Überseele Anna« sowie ihre eigene Entscheidung zur Inkarnation zu erkennen. Dennoch war die Verbindung immer vorhanden, ebenso wie die Möglichkeit, durch ihre Entscheidungen bewusst das bestmögliche Resultat zu kreieren.
Du hast schon Geschichten gehört von Menschen, die verstarben, ins Licht gingen und anschließend mit einem stärkeren Bewusstsein und Glauben an ihre Schöpferkraft zurückkehrten. Oft besitzen sie anschließend mehr Fähigkeiten - ja wundersame Kräfte - als zuvor. So war es auch bei Hannah und mir. Als sie »außerhalb des Körpers« war, erwachte Hannah und erinnerte sich an die vor ihrer Inkarnation getroffenen Entscheidungen, nämlich einen Körper mit einer spezifischen DNA-Kodierung zu manifestieren, an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit zu leben und Erfahrungen zu machen, die eine enorme Selbsterkenntnis ermöglichen würden. All diese Entscheidungen würden zum gegebenen Zeitpunkt einen höheren Zweck erfüllen. Wie wir es vereinbart hatten, fand also zum Zeitpunkt ihres Erwachens, gerade als es den Anschein hatte, als würde sie sterben, ein starker »Download« statt, und ihr menschliches Bewusstsein verschmolz mit dem Bewusstsein der »Überseele Anna«. Wenn du Hannahs Verbindung zu ihrer Überseele verstehst, kannst du durch Meditation oder andere Methoden der Bewusstseinserweiterung ebenfalls eine bewusste Verbindung mit deiner eigenen Überseele oder deinem Höheren Selbst herstellen.
Nach dieser einführenden Erklärung, warum Hannah und ich, ihr »Höheres Selbst« namens Anna, die Plätze tauschten, möchte ich nun zu meiner Geschichte zurückkehren.
Ich befand mich nun also in Hannahs Körper, war desorientiert und dem Tode nahe aufgrund der Wunden und Infektionen infolge meiner Niederkunft. Eine alte Seherin namens Naomi hörte zufällig die schwachen Laute meines neugeborenen Kindes, während sie die Ochsen, Kamele, Esel und Ziegen fütterte, die hinter dem Gasthof eingezäunt waren, in dem ihr Schwiegersohn seine Gäste bewirtete. Sie holte eine Hebamme herbei, die in der Nähe wohnte, und gemeinsam wuschen sie mich und mein Kind und versorgten uns beide.
Naomi nahm mich alsdann mit in ihr bescheidenes Heim neben der Gaststätte, wo ich bleiben konnte, bis mein Kind gehen lernte. Sie fragte mich aus: »Wer bist du? Was ist vorgefallen, dass du beschlossen hast, deine Niederkunft allein und ohne ein angemessenes Dach über dem Kopf durchzustehen?« Ich konnte mich nicht sogleich an die Antworten erinnern. Viele Tage lang war ich im Fieberwahn und konnte gerade noch meinen Säugling stillen. Meine Erinnerungen waren unklar, doch mein Körper war jung - höchstens sechzehn Jahre alt.
Mit viel Geduld pflegte Naomi meinen Körper und Geist. Sie kannte sich aus mit der menschlichen Psyche, konnte Hände und Gesichter sowie die Vergangenheit und Zukunft lesen und mit meiner Seele über Zeit und Raum hinweg kommunizieren. So las sie in meinem »Buch des Lebens«, und auch wenn sie keine Adeptin war, besaß sie doch eine stark entwickelte Intuition. So begannen sie und ich in den folgenden Wochen gemeinsam, das Geheimnis zu lüften, warum ich allein in einer Höhle mein Kind zur Welt gebracht hatte.
Während der nächsten Monate verschmolz ich, Anna, aus den höheren Gefilden des Lichts mit meiner Verkörperung als Hannah. Während ich mich erdete, indem ich einfache Pflichten erledigte, für meine Tochter sorgte und Naomi bei ihren häuslichen Tätigkeiten half, kehrten meine Erinnerungen langsam zurück. Ich wurde rasch gesund, sobald ich mich orientieren konnte, denn ich hatte Energien aus einer sehr viel höheren Dimension mitgebracht. Naomi und ich trugen langsam die einzelnen Teile von Hannahs Geschichte zusammen und ergründeten, wie sie schwanger geworden war. Daraufhin gelang es mir, die Wunden zu heilen, die ihr Herz und ihre Seele davongetragen hatten. Ganz kurz möchte ich dir diese Geschichte erzählen, ohne allzu sehr auf die Details einzugehen.
Einige Wochen vor ihrer vereinbarten Hochzeit kamen Hannah und Tomas, ihr Geliebter, in der Hitze ihrer jugendlichen Leidenschaft zusammen, und Hannah wurde schwanger. Sie hielten ihre Vereinigung geheim. Doch bevor die Hochzeit gefeiert werden konnte, wurde Tomas gefangen genommen und verschleppt. Denn Soldaten aus Babylon fielen in die Dörfer ein und nahmen Frauen und Kinder als Geiseln. Zahlreiche Männer verloren ihr Leben, als sie versuchten, ihr Heim und ihre Familien zu beschützen. Alle, die Widerstand leisteten, wurden brutal ermordet, die übrigen gefangen genommen. Das Gemetzel war unbeschreiblich.
Hannah passte gerade auf ihre beiden jüngeren Brüder auf, während ihre Eltern außer Haus waren, um Nahrung zu besorgen. Die Soldaten fanden sie und ihre Brüder unter dem Bett ihrer Eltern versteckt. Sie rissen die beiden Jungen aus ihren Armen und töteten sie erbarmungslos vor Hannahs Augen. Etwas in ihr zerbrach dabei, und sie war danach nie mehr dieselbe. Dann missbrauchten sie ihren Körper und ließen sie bewusstlos und nach einem Schlag auf den Kopf halb tot zurück. Während sie auf der staubigen Straße lag, steckten die Soldaten ihr Heim in Brand und entfernten sich in der Annahme, dass sie tot sei.
An diesem Punkt landete Hannah in den himmlischen Gefilden, wo sie ihrer Überseele begegnete, die ihr erklärte, dass ihr Körper nun als Gefäß dienen könne, durch das Wunder geschehen würden, um Israel aus seiner dunklen Nacht zu befreien. So verbanden wir uns, sie und ich, die wir Aspekte der gleichen Überseele waren, und sie willigte ein, dass dieser höhere Aspekt ihrer Seele in ihre physische Form einziehen könne.
So ergab es sich in den Tagen der zweiten babylonischen Belagerung Jerusalems, dass ich das Schicksal von Hannah erbte, die verwaist, verwitwet und all ihrer irdischen Besitztümer beraubt von den Babyloniern als tot zurückgelassen worden war. Als Hannah wieder zu sich kam, fand sie sich als Ausgestoßene wieder, als Ärmste der Armen, obwohl sie in der königlichen Erblinie des Hauses David geboren war. Ihr Geist war von Dämonen besessen. Die Menschen, die sie hätten beschützen können, waren verschleppt worden, und die Verwandten der höheren gesellschaftlichen Klassen, die in Etam geblieben waren, verachteten sie als beschmutzt und rechtfertigten ihre Gleichgültigkeit mit dem Gesetz des Mose. So wanderte sie durch die dunkle Nacht ihrer Seele und trug das geheime Kind von Tomas bis zur festgesetzten Stunde, in welcher sich der Zweck ihres Daseins erfüllen sollte.
In den verbleibenden Monaten ihrer Schwangerschaft kommunizierten und verschmolzen wir in den höheren Dimensionen. Während das Baby in ihrem Bauch heranwuchs, erhielt die junge Mutter Trost und zunehmende Selbsterkenntnis durch die Zuwendung ihrer Überseele. Als die Wehen einsetzten, begann ich, Anna, mich über das Kronenchakra in Hannahs Körper zu inkarnieren. Ich trat in dem Moment vollständig in ihren Körper ein, als das Kind geboren wurde.
Ich nannte meine kleine Tochter Aurianna. Sie war ein goldenes Geschenk der Großen Mutter. Ihr kleines Gesicht leuchtete mit der Strahlkraft der Sonne, ihre großen braunen Augen funkelten wie Sternenlicht auf dem Meer, und sie war fast immer heiter und gelassen. Auriannas Präsenz war ein Geschenk während all der Tage, die sie bei mir verbrachte. Während der ersten dreizehn Jahre nach ihrer Geburt ging ich in den Dörfern Etam und Bethlehem von Haus zu Haus und bot mich als Haushaltshilfe an. Es gab viele Familien, die jemanden wie mich gebrauchen konnten, da ich über gewisse Kenntnisse in der Geburtshilfe und der Pflege kleiner Kinder verfügte, viele Heilkräuter kannte und wusste, wie man aus einem gepflegten Heim einen friedlichen Zufluchtsort gestalten konnte.
Während der dreizehn Jahre, in denen Aurianna und ich bei Bethlehem lebten, begegnete ich mehreren weisen Lehrern, die meine außerordentlich hohe Frequenz erkannten. Einige kannten mich besser, als ich mich selbst kannte, denn nach dem Wiedereintritt in die irdische Dimension braucht es eine gewisse Zeit, um die notwendigen Anpassungen vorzunehmen, die Feinabstimmung des Geistes und des Körpers und die Transmutationen der karmischen Muster im Zellgedächtnis, bevor das höhere Bewusstsein ganz präsent sein kann. Das gilt auch für jede Seele, die durch den Geburtskanal kommt. Und für die wenigen »Walk-ins« wie mich ist es auch nicht anders, nur dass der Körper bereits vollständig entwickelt ist und es weniger Schleier gibt.
Ich möchte euch hier wissen lassen, dass meine Lehrer zu einem uralten Orden gehörten, dessen Mitglieder ebenso in abgelegenen Einsiedeleien wie in den Menschenmengen der Orte und Städte lebten. Diese verborgenen Mystiker erkannten einander, auch wenn sie für Uneingeweihte meist recht normal wirkten. Es brauchte einige Jahre der Anstrengungen von meiner Seite und des geduldigen Verständnisses meiner Mentoren, um die Schleier des Vergessens zu lüften, die ich geerbt hatte, und um zu verstehen, weshalb ich wieder inkarniert hatte.