Die Erschließung externer Innovationen hat für etablierte Großunternehmen in den letzten Jahren stetig an Bedeutung gewonnen. Insbesondere junge Wachstumsunternehmen entwickeln radikale Innovationen, die sich fundamental von bereits am Markt vorhandenen Produkten oder Dienstleistungen und Geschäftsmodellen unterscheiden. Im Rahmen von Corporate Venture Capital-Programmen stellen etablierte Unternehmen für begrenzte Zeit Wagniskapital für ein Portfolio junger Wachstumsunternehmen bereit, wobei hiermit vorwiegend strategische Ziele verfolgt werden. Corporate Venture Capital stellt mithin ein Instrument dar, um systematisch radikale Innovationen junger Unternehmen zu erschließen.
Die Finanzierungsbeziehung lässt sich daher als (Real-)Option interpretieren, sich die Innovationen, Geschäftsmodelle oder Technologien der Wachstumsunternehmen anzueignen. Die Kapitalbereitstellung erfolgt typischerweise sukzessive, d. h., dass die Folgefinanzierung an das Erreichen vorher vereinbarter Entwicklungsziele geknüpft wird. Eine solche sequenzielle Folge von Beteiligungsinvestitionen lässt sich entsprechend als Verbundoption modellieren und bewerten. Der Wert des gesamten Beteiligungsportfolios hängt dabei nicht allein von dem isolierten Wert der einzelnen Beteiligungen ab, sondern es bestehen finanz- und realwirtschaftliche Interdependenzen innerhalb des Portfolios. Der Wert einer Beteiligung ist daher nicht allein anhand der bilateralen Beziehung zwischen dem CVC-Geber und dem jungen Unternehmen zu beurteilen, sondern auf Portfolioebene. Daher wird das Beteiligungsportfolio als Option zur Ausübung der wertvollsten Realoptionen strukturiert, die entsprechend um knappe Ressourcen konkurrieren. Dieses Vorgehen erlaubt eine systematische Berücksichtigung dieser Interdependenzen bei der Ableitung wertbestimmender Faktoren des Portfolios und die Identifizierung wertschaffender Portfoliostrategien.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2013
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Illustrationen
34
14 Tabellen, 34 Schaubilder
Maße
Höhe: 210 mm
Breite: 148 mm
Dicke: 19 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8441-0290-1 (9783844102901)
Schweitzer Klassifikation
Bastian Hauschild, geboren 1984 in Dormagen, studierte Betriebswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Graduate School of Management, University of California in Davis, USA. Abschluss des Studiums 2009 mit den Schwerpunkten Finanzierung und Investition, Internationale Finanzmärkte sowie Unternehmensprüfung und Controlling. Anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzierung und Investition an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie Visiting Scholar an der Columbia Business School, New York, USA. Promotion zum Dr. rer. pol. im Oktober 2013.
I. Grundlegung
1. Bedeutung von CVC für etablierte Unternehmen
2. Einordnung in den wissenschaftlichen Bezugsrahmen
3. Gang der Analyse
II. Strategische CVC-Investitionen als Realoptionen
1. Eignung des Realoptionsansatzes zur Bewertung von CVC-Investitionen
2. Implikationen einer optionspreistheoretischen Bewertung von Realinvestitionen
III. Modellierung sequenzieller CVC-Investitionen als Verbundoption
1. Entwicklung eines zweistufigen Grundmodells
2. Spezifikation der Parameter des dreistufigen Zielmodells
IV. CVC-Programme als Portfolios aus Realoptionen
1. Bewertungsrelevante Interdependenzen innerhalb von CVC-Portfolios
2. Entwurf eines Strukturmodells für Portfolios aus Realoptionen
3. Implikationen für das CVC-Portfoliomanagement
V. Fazit