Das kritisch reflektierte Begreifen dessen, was Geisteswissenschaftler tun, und damit eben auch, wie sie es tun bzw. tun sollten, zählt seit jeher zu den konstitutiven Momenten ihrer Arbeit. Daher entspricht die Selbstverständigung hierüber auch einem sich >von selbst verstehenden< intrinsischen Bedürfnis. Mit Fokus und ständiger Bezugnahme auf die sich jeweils unterschiedlich ausgestaltende Methodenfrage werden in diesem Band Themen aus der Geschichtswissenschaft, Germanistik, Kommunikationswissenschaft, Kunstwissenschaft, Literaturwissenschaft, Philosophie, Soziologie, Romanistik und Theologie behandelt. Dabei wird deutlich, dass es durchaus möglich ist, nicht nur geisteswissenschaftliche Themenstellungen der Objektebene auf methodisch unterschiedliche Weise anzugehen, sondern - auf der Metaebene - auch die Methodenfrage selbst: begrifflich-explikativ, empirisch-exemplifizierend, normativ-gegenstandskonstitutiv oder historisch-narrativ.
Die sogenannte >Krise der Geisteswissenschaften< erweist sich als ein Symptom für eine viel tiefer liegende und grundsätzlichere Krise unserer (post-)modernen Gesellschaft, die als solche noch kaum verstanden wird. Deren wissenschaftliche Analyse und politische Bewältigung sind noch ungelöste Aufgaben.
Auflage
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Für höhere Schule und Studium
Für Beruf und Forschung
Maße
Höhe: 22.2 cm
Breite: 14 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-942393-37-9 (9783942393379)
Schweitzer Klassifikation
Herausgeber*in
Dirk Hartmann ist Professor für Philosophie an der Universität Duisburg-Essen.
Amir Mohseni ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Exzellenzcluster »Religion und Politik« an der Universität Münster.
Erhard Reckwitz ist Professor für Anglistik/Literaturwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen.
Tim Rojek ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt »Methoden der Geisteswissenschaften« der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Duisburg-Essen.
Ulrich Steckmann arbeit an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld.
Einleitung
Dirk Hartmann: Wissenschaft, Geisteswissenschaft, Philosophie
Jens Loenhoff, H. Walter Schmitz: Kommunikative und extrakommunikative Betrachtungsweisen. Folgen für Theoriebildung und empirische Forschung in der Kommunikationswissenschaft
Bernhard Schröder: Gefühlte Bedeutung: Zum Verhältnis von Intuition und Empirie in der Linguistik
Erhard Reckwitz: Erklären und Verstehen in der Literaturwissenschaft Athena Panteos, Justus Cobet: Objektivität als methodisches Problem der Geschichtswissenschaft
Jo Reichertz: Kommunikationsforschung als Hermeneutik des Sozialen
Amir Mohseni: Sozialstruktur- vs. Formanalyse. Zum Kapitalbegriff bei Pierre Bourdieu und Karl Marx
Peter Ulrich Hein: Wissenschaft aus zweiter Hand. Historische und systematische Hypotheken der Kunstpädagogik
Aaron Schart: Methoden in der evangelischen Theologie
Hubertus Lutterbach: Die Geschichte des >geglaubten Gottes<. Perspektiven einer religions- und sozialgeschichtlich ausgerichteten Christentumsgeschichte
Simone Loleit: Interpretieren - aber was? Probleme der Mittelalter-Philologie am Beispiel von Walthers Lied L 59, 37 ff.