Als Junge schwärmte Tom für einen strammen Landarbeiter, der die Felder nahe dem Wohnhaus von Toms Familie beackerte. Finnland, so die Mär, ist ein Land, das mit kernigen Burschen reich gesegnet ist, die im Eiswasser angeln, in endlosen Wäldern unermüdlich Holz fällen und auf Bauernhöfen immerzu Hafer, Roggen und Gerste dreschen. Tom, ein eher sensibler Typ, bewunderte diese Raubeine in ihrer derben Kluft: "Als ich jung war, wurde Leder von Leuten getragen, die im Freien arbeiteten, weil es sie warm hielt. Alle Männer, die Leder trugen, gehörten zu jenem Typus Mann, den ich anhimmelte."
Die Folgen dieser pubertären Prägung sind bekannt: In den USA ergänzte Tom das rustikal-ländliche Personal seiner Sexfantasien um klassische amerikanische Malochergestalten, um hypermaskuline Trucker, behelmte Bauarbeiter und Monteure, um Zirkushandlanger und natürlich um die Figur des Cowboys mit all ihren sexuellen Implikationen - allesamt Archetypen tougher Männlichkeit und damit die idealen Bewohner des mythischen "Tomlands". The Little Book of Tom: Blue Collar zeigt neben Toms Comics und Illustrationen auch Material aus seinem privaten Archiv, Skizzen, Fotos und historische Filmbilder und -plakate.
Rezensionen / Stimmen
"Gibt es irgendeinen anderen Künstler, zu dem wir ejakulieren und den wir zugleich auf den Kaffeetisch legen?"
Sprache
Englisch
Französisch
Deutsch
Verlagsort
Maße
Höhe: 16.6 cm
Breite: 11.9 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8365-4075-9 (9783836540759)
Schweitzer Klassifikation
Herausgeber*in
Dian Hanson hat von 1976 bis 2001 verschiedene Herrenmagazine produziert, darunter Juggs, Outlaw Biker und Leg Show, bis sie 2001 schließlich Herausgeberin der TASCHEN Sexy Books wurde. Zu ihren mehr als 60 Büchern für TASCHEN gehören The Art of Pin-up und Psychedelic Sex. Sie lebt in Los Angeles.
Künstler*in
Touko Laaksonen, der Junge, der als Tom of Finland (1920-1991) berühmt werden sollte, begann bereits mit fünf Jahren Cartoons zu zeichnen. Touko wusste schon früh, dass Frauen ihn weniger interessieren als Männer, und so ist es kaum verwunderlich, dass seine bevorzugten Modelle echte Kerle aus seiner Heimat Finnland waren. Er studierte Kunst in Helsinki und war erfolgreich in der finnischen Werbeindustrie tätig - im Verborgenen arbeitete er aber immer weiter an seinen zunehmend erotischer werdenden Zeichnungen hyper-maskuliner Männer. Als er 1957 einige seiner homoerotischen Bilder im amerikanischen Magazin Physique Pictorial unter dem Pseudonym Tom of Finland veröffentlichte war die Legende geboren. Bis in die späten sechziger Jahre wurden Toms "schmutzige Zeichnungen" zu einer Art Norm für homosexuelle Kunst und Toms Männer zur Schablone eines neuen schwulen Selbstbewusstseins. Toms Kunst spielt bis heute eine wichtige Rolle in Sachen Selbstvertrauen, positiver Selbstdarstellung und Öffnung der Gay-Community.