Joachim Gunter Hammers neuer Gedichtband ist wunderbar zeitgemäß. Wirtschaftskrise und Klimawandel fanden Eingang in Lyrik und Kurzprosa des steirischen Lyrikers.
Rezensionen / Stimmen
Joachim Gunter Hammers Gedichte sind Einübungenin das Verschwinden. Das Ich, das in ihnen vernehmbarwird, ist in Auflösung begriffen. Je längeres sich ansieht, ängstlich zitternd vor der Illusionseines Todes, je eingehender es sich betrachtet inlangsam erblindenden Spiegeln, desto mehr löstes sich auf, verschwindet "wie die Sternennachtvor der aufgehenden Sonne" und entkommt somitallen Namen, die man ihm einmal gegeben hat.Der Dichter, bald Doppelgänger, bald Biograf diesesseltsam ungreifbaren lyrischen Ichs, erweistsich in jedem Vers als Bewohner eines "köstlichenNiemandslandes", in dem die Zeit nichts mehrist als eine Spiegelung über einem Salzsee und indem jedes Ding sich zur reinen Möglichkeit verdichtet.Wie ein Schmetterling bewegt er sich dortvon einem Schattenspiel zum nächsten, zwischennördlichen Nächten und südlichen Lichtern. Unsichtbarzu werden im Herbstwind scheint dasZiel all seiner Reisen zu sein; Windräder, die derAtem seiner Verse bewegt, dienen ihm dabei alsWegweiser.Nicht eine Weltabkehr, nicht eine Flucht aus derGegenwart allerdings ist es, was der Dichter hierwie schon in seinen früheren Bänden betreibt,sondern ein unentwegtes, konsequentes Kreisenum die große Leere, die sich hinter dem hektischenTreiben der Märkte, hinter den medialenBilderkaskaden und Sprachmüllhalden auftut.Diese Leere umkreisend, die für ihn die Mutteraller Dinge ist, schöpft Hammer stets aus demVollen und bleibt dabei ebenso unerkannt wie unverkennbar.Christian Teissl
Auflage
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Liebhaber von Lyrik und zeitgenössischer Kurzprosa
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-902744-25-8 (9783902744258)
Schweitzer Klassifikation
Joachim Gunter Hammer
1950 in Graz geboren,
Studium der Naturwissenschaften,
zahlreiche Veröffentlichungen im
Rundfunk, in Zeitschriften und
Anthologien des In- und Auslandes
(u.a. Jahrbuch der Lyrik, Landvermessung,
Lichtungen, Podium, Revolver
Revue).
Viele seiner Gedichte wurden in verschiedene
Sprachen übersetzt. Bislang
sind 18 Gedichtbände erschienen.
Zuletzt "Der firnschwarze Mond - Ein
Nachtflug in 17-Silbern", Verlagshaus
Hernals 2010.