Jodeln ist eine Ausnahmeerscheinung unter den Gesangskünsten, eine hochspezialisierte Form des Singens. Allein im deutschsprachigen Raum gibt es viele regionale Formen und alle haben eigenständige Merkmale entwickelt. Der Harz sticht durch akrobatische Motive hervor, die Jahr für Jahr bei Jodlerwettstreiten in Konkurrenz zueinander treten. Wir singen nicht, wir sind die Jodler zeigt, wie sich selbst im Harz verschiedene Stilistiken des Jodelns herausbilden konnten. In der Analyse finden die vergangenen 100 Jahre Harzer Musikgeschichte Beachtung: von der Randerscheinung Jodeln zu Beginn des 20. Jahrhunderts, über die Etablierung zum klanglichen Markenzeichen während der NS-Zeit, bis hin zur starken Folklorebewegung nach 1945 in beiden Teilen Deutschlands.
Aus dieser kraftvollen Entwicklung zehrt die Praxis bis heute. Diese musikethnologische Studie betrachtet die Szene der Harzer Jodlerinnen und Jodler, der Folklore- und Heimatgruppen mit Hilfe der Theorie der sozialen Praktiken. Die Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Musikethnologie, Geschichtswissenschaften, Volkskunde und Ethnologie.
Rezensionen / Stimmen
"Wir singen nicht, wir sind die Jodler ist die detaillierteste und aufschlussreichste Ethnographie über das Jodeln seit 40 Jahren. Hahmann platziert die Standpunkte ihrer Informanten im Dialog mit musikalischen Analysen und historischen Kontexten. Das Buch ist nicht nur etwas für Jodel-Enthusiasten, sondern auch interessant für all diejenigen, die sich mit Musik und Politik während des Kalten Krieges und dessen Nachwirkungen beschäftigen."
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2015
Halle-Wittenberg
Sprache
Verlagsort
Editions-Typ
Produkt-Hinweis
Illustrationen
mit zahlreichen Abbildungen
Maße
ISBN-13
978-3-8309-3672-5 (9783830936725)
Schweitzer Klassifikation