Einmal drin - alles hin. An diese sexistische Losung glauben viele Menschen seit Jahrhunderten. Das Wort »Jungfernhäutchen« unterstellt, dass es sich erstens um ein verschlossenes Häutchen handelt (Achtung, könnte reißen!) und zweitens, dass nur »Jungfrauen« eins haben (Achtung, begehrt!). Auch heute noch zwingen Väter ihre Töchter zu Keuschheitsgelöbnissen, verkaufen einige Frauen* ihre »Jungfräulichkeit«, und unterziehen sich andere sogenannten Hymenrekonstruktionen, um die Familie nach der Hochzeitsnacht nicht mit einem weißen Laken zu enttäuschen. Dabei lässt sich nichts rekonstruieren, was nie dagewesen ist - denn das Jungfernhäutchen gibt es nicht.
Das MaroHeft #2 setzt der grotesken Vorstellung von durchstoßenden Männern* und verletzlichen Frauen*, deren schambehafte Körpermitte von rosa Frischhaltefolie überzogen ist, die anatomische Realität entgegen. Ein breitbeiniges Heft!
Reihe
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 205 mm
Breite: 134 mm
Dicke: 15 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-87512-617-4 (9783875126174)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Oliwia Hälterlein (*1986) bewegt sich in Text, Performance und sexueller Bildung an der Schnittstelle zwischen feministischen Themen und künstlerischen Konzepten. Sie arbeitet als Dramaturgin und organisiert die Workshopreihe »Femporn-wtf?!« zu Feminismus und Pornographie. oliwia-ismus.de
ISNI: 0000 0005 1604 7644
Illustrationen
Aisha Franz (*1984), freischaffende Comicautorin und Illustratorin, publizierte bisher drei Graphic Novels, zuletzt »Where is Aisha«. Die englische Ausgabe ihres »Shit Is Real« war 2019 für den L.?A. Times Book Award nominiert. 2020 ist sie Stipendiatin der Kulturverwaltung des Berliner Senats im Bereich Comic. fraufranz.com