"Beim Müll geht es ja immer um das Trennen. Darum sag ich, Müll beste Schule für das Denken. Weil du hast die Kategorien, sprich Wannen. Ohne die klare Trennung kannst du jedes Recycling vergessen. Und da bin ich noch nicht einmal bei den Problemstoffen."
Auf einem der Wiener Mistplätze (dt.: Altstoffsammelzentrum) herrscht strenge Ordnung, bis eines Tages in der Sperrmüllwanne ein menschliches Knie gefunden wird. Schnell tauchen in anderen Wannen weitere Leichenteile auf, die entgegen der Mistplatzordnung und zum großen Leidwesen der Müllmänner allesamt nicht korrekt eingeworfen wurden. Nur vom Herz des zerlegten Toten fehlt jede Spur.
Die Kripo weiß nicht weiter. Zum Glück ist unter den Müllmännern ein Ex-Kollege, der nicht nur das fehlende Herz samt Begleitschreiben findet, sondern auch nie vergessen hat, was man bei Mord bedenken muss. Und damit steckt Simon Brenner nicht nur in einem neuen Fall, sondern auch bis zum Hals in Schwierigkeiten.
Rezensionen / Stimmen
"I love Wolf Haas and whenever I feel homesick I read one of his books and this one is as amazing and so very typical Austrian as every other one of his. (4.5/5)"
"Das liest sich kompakt süffig, amüsant, ich fühle mich intellektuell ausreichend gefordert, für mich war das ein reines Vergnügen."
"Es gehört nämlich zu den schönsten Nebenwirkungen eines Brenner-Romans, dass die Idiome, das Wolfhaasisch [...] unweigerlich auf den Leser überspringen [...]."
"Wolf Haas lullt seine Leser mit dieser wunderbaren Erzählstimme ein, mit der [...] eine ganz neue Sprache in die deutsche Literatur eingezogen ist."
"Mittels eines Showdown an der deutsch-österreichischen Grenze leuchtet Wolf Haas auf kluge Weise ein Tabuthema literarisch aus."
"Die Sprache ist ein absolut artifizielles Kunst-Österreichisch, aber von Wolf Haas-scher Idiosynkrasie. Man liest den Roman, und redet dann plötzlich selbst so."
"So wild wie eine Achterbahn, macht aber noch mehr Spaß."
"Es geht auch um große Fragen [...] und das macht es dann auch zu einem Gesellschaftsroman, und darin liegt auch die Qualität dieses Schriftstellers."
"Haas lässt wieder den oberg'scheiten Ich-Erzähler los [...] Er redet weiter; und nicht nur in amputierten Sätzen. Die Sprache macht noch andere Kunststücke [...] Sehr ding ist das."
"Dieser Brenner ist besser denn je."