Vorwort zur deutschen Erstausgabe
Anmerkungen der Übersetzer
Einführung
1 Ida, Pingala und Sushumna
2 Levitation des Astralkörpers
3 Kundalini, die Schlange der Kraft
4 Der Atem, das Elixier des Lebens
5 Die Kontrolle über das Leben
6 Die acht Schritte zur Selbstbeherrschung
7 Die Veredelung der schöpferischen Energie
8 Die Anwendung der unendlichen Macht
9 Der Atem des Lebens
10 Eine Methode der Wiederbelebung
11 Das innere Licht
12 Vollkommene Harmonie
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TEIL EINS
Dieser Teil erzählt dir von einer ungewöhnlichen
Entdeckung, die von Hindu-Wissenschaftlern gemacht
wurde - wie und warum gewisse Praktiken einen positiv,
mutig, leidenschaftlich machen, sowie einen herausragenden
Charakter schaffen, während andere einen furchtsam,
demütig, gehorsam und religiös machen. Dies ist eines der
erstaunlichen Geheimnisse der Yogis und ist ein Vielfaches
des Wertes vom Preis des ganzen Kurses.
Ida, Pingala und Sushumna
1. Wenn wir den menschlichen Körper entlang einer
vertikalen Linie in zwei Hälften teilen, könnten wir
beobachten, dass die meisten Organe, welche dafür
vorgesehen sind, gewisse Funktionen des Körpers
auszuführen, aus zwei symmetrischen Teilen
bestehen: einer befindet sich auf der rechten Hälfte
des Körper und der andere auf der linken Hälfte.
2. Folglich sind Gehirn, Augen, Ohren, Nase, Arme,
Lungen, Nieren, Hoden oder Eierstöcke und Beine
alles doppelte Organe oder Teile, wovon jeweils
eines davon auf der rechten und das andere auf der
linken Seite des Körper liegt.
3. Dies ergibt sich dadurch, dass der Mensch ein
Magnet mit zwei Polen ist, der genau wie alle
anderen Körper magnetische Eigenschaften besitzt.
4. Die rechte Seite des Körpers repräsentiert den
positiven Pol, während die linke Seite den negativen
Pol vertritt.
5. Spirit, Geistessubstanz, astrale Substanz, Äther
und Materie, sie alle manifestieren zwei Pole:
den positiven und den negativen Pol. Dies ist ein
unumstößliches Gesetz des Universums. Mann
und Frau, heiß und kalt, Nord und Süd, Ost und
West, Licht und Dunkelheit, Tag und Nacht.
Sie alle repräsentieren die zwei Pole einer jeden
beständigen Einheit.
6. Der positive Pol offenbart Charakteristika bzw.
Eigenschaften, die jenen des negativen Pols
diametral entgegengesetzt sind. Die Funktionen
des einen Pols unterscheiden sich gänzlich von
denen des anderen.
7. Jeder Pol des Körpers, der magnetische
Eigenschaften besitzt, ist so beschaffen, dass er
eine feinstoffliche Energie von seiner und an seine
Umgebung - einer subtilen Form von Energie -
absorbiert
(einatmet), ansammelt (behält) und
ausstrahlt (abgibt).
8. Die Energie, die durch den positiven Pol
aufgenommen und ausgestrahlt wird, unterscheidet
sich von der Energie, die vom negativen Pol
aufgenommen und ausgestrahlt wird. Aber an
der Stelle, an dem sich der positive Pol und der
negative Pol teilen, besitzt der Körper weder die
Charakteristiken des positiven noch des negativen,
sondern eine Kombination von beiden.
9. Das ist eine Wahrheit über den menschlichen
Organismus. Die rechte Seite des Körpers bildet
den positiven Pol und die linke Seite den negativen
Pol des menschlichen Magneten.
10. So wie die Energie fließt und sich bewegt, so hat sie
auch die Kontrolle über die Materie.
11. Äther ist statische Energie. Er füllt allen Raum und
durchdringt alle Festkörper und Gase zur Gänze.
12. Äther besteht aus positiven und negativen
elektromagnetischen Ladungen.
13. Wenn irgendein Körper, der magnetische
Eigenschaften besitzt, aufhört Energie von
dem ihn umgebenden Raum aufzunehmen
und auszustrahlen, stellt er seine magnetischen
Tätigkeiten ein.
14. Er ist dann tot.
15. Jeder Mensch, von der Geburt bis zum Tod,
führt die Tätigkeit des Atmens aus: einatmen,
zurückhalten und ausatmen.
16. Mit jedem Atemzug nimmt er nicht nur Luft auf,
sondern auch Äther oder pranische Energie, welche
die Luft durchdringt.
17. Luft wird durch die Nasenflügel eingeatmet - den
rechten und den linken.
18. Die eingeatmete Luft passiert das Innere der Nase,
die Rachenhöhle, den Kehlkopfs, die Luftröhre, die
Bronchien und erreicht dann die Lunge.
19. Die Lunge erhält die eingeatmete Luft und
absorbiert daraus den Sauerstoff, welcher sich mit
dem Blut vermischt.
20. Wenn der Sauerstoff mit dem Blut in Kontakt
kommt, findet eine Form von Verbrennung statt.
Das Blut nimmt den Sauerstoff auf und gibt das
kohlensäurehaltige Gas frei, welches von der Lunge
bei jeder Ausatmung abgesondert wird.
21. Die Hindu-Wissenschaftler haben entdeckt, dass
der Atem nicht immer gleichzeitig durch beide
Nasenflügel fließt. Sie fanden heraus, dass der
Atem für eine gewisse Zeit jeweils nur durch
einen Nasenflügel fließt und während des Tages
von Zeit zu Zeit für eine kurze Dauer durch beide
Nasenflügel fließt.
22. Doch anstatt Unordnung oder den Wunsch
nach Einheitlichkeit im Ablauf des Atmens im
Menschen zu finden, fanden sie in allen atmenden
Dingen Gesetz, Ordnung und Rhythmus, die alle
Erscheinungen des Universums beherrschen -
vom Bedeutungslosesten oder Banalsten bis hin
zum Verblüffendsten.
23. Sie haben entdeckt, dass bei Personen mit normaler
Gesundheit der Atem für beinahe sechzig Minuten
durch einen Nasenflügel fließt und dann zum
anderen wechselt, um für ein Intervall gleicher
Länge dort zu fließen.
24. Jede Stunde wechselt die Atmung von einem
Nasenflügel zum anderen; jeden Tag fließt der
Atem in zwölf abwechselnden Stunden durch den
linken und die anderen zwölf Stunden durch den
rechten Nasenflügel.
25. Wenn der Atem durch einen Nasenflügel fließt,
gibt es keinen Atemfluss des anderen. Erst wenn die
Zeit kommt, um den Atemablauf zum anderen hin
zu ändern, geschieht dies.
26. Es gibt in der Wirbelsäule zwei Nervenstränge,
genannt Ida und Pingala, außerdem einen hohlen
Kanal, Sushumna genannt, welcher durch das
Rückenmark läuft.
27. Jedes Mal wenn wir atmen, breiten sich Luft
wie auch Äther entlang des Ida Nervs und auch
des Pingala Nervs aus, und nach der Auf- und
Abzirkulation kommen sie durch die Nasenflügel
wieder heraus.
28. Der Ida Nerv beginnt im linken Nasenflügel an
der Nasenwurzel, genau dort wo der Atemfluss
des linken Nasenflügels mit dem rechten
zusammenläuft; er passiert das Kleinhirn und das
verlängerte Rückenmark, läuft entlang der linken
Seite der Wirbelsäule hinunter und endet am
unteren Ende der Wirbelsäule.
29. Ähnlich beginnt der Pingala Nerv im rechten
Nasenflügel, passiert das Kleinhirn und das
verlängerte Rückenmark, durchläuft die rechte
Seite der Wirbelsäule und endet an seiner Basis.
30. Der Sushumna Nerv oder auch Kanal, obwohl
nicht direkt mit beiden Nasenflügeln verbunden,
beginnt an der Basis des Hirns oder des Kleinhirns,
läuft die zentrale Höhlung entlang der Wirbelsäule
hinunter und endet am Steißbein, wo Ida, Pingala
und Sushumna verbunden sind.
31. Innerhalb der Nasenwurzel, wo sich beide
Nasenwände berühren und Ida und Pingala Nerven
beginnen, ist einer der vitalsten Punkte im Körper.
Dieser Punkt ist sehr empfindlich und stellt eine
eigene Art von Intelligenz dar.
32. Hier befinden sich die Wurzeln der Ida und Pingala
Nerven. Ihre Empfindsamkeit und Intelligenz wird
dadurch dargestellt, dass sie aus jedem Atemzug,
der die Nasenflügel passiert, ätherische Elektronen
aussondern.
33. Innerhalb der inneren Kammer eines jeden
Nasenflügels gibt es ein Tor oder einen Verschluss
von knorpeliger Beschaffenheit. Diese Tore werden
von diesem vitalen Zentrum kontrolliert. Wenn der
Atem durch einen Nasenflügel strömt, steht sein
Tor offen, während sich das andere schließt. Dieser
Punkt ist deshalb ein Vitalzentrum, da Gesundheit
oder Krankheit, Erfolg oder Versagen, Gewinn
oder Verlust, Leben oder Tod, die Resultate des
Wirkens dieses Zentrums sind.
34. Die planetarischen Strahlen laufen an diesem Punkt
zusammen und kontrollieren seine Funktionen.
An diesem Punkt liegt das Ruder, welches das
menschliche Leben kontrolliert. Daher muss ein
Yogi lernen, dieses vitale Zentrum zu kontrollieren
und den Ablauf des Atems in dem erforderlichen
Ausmaß zu ändern, welches benötigt wird, um die
gewünschten Ergebnisse zu erlangen.
35. Wenn der Atem durch den Pingala Nerv - oder
den rechten Nasenflügel - fließt, ist der Ida Nerv
untätig, oder schlummernd, und das Tor des
linken Nasenflügels bleibt geschlossen. Gleiches
gilt, wenn der Atem durch den Ida Nerv - oder
den linken Nasenflügel - fließt, schlummert der
Pingala Nerv und das Tor des rechten Nasenflügels
bleibt geschlossen. Aber wenn der Atem durch den
Sushumna Nerv - oder durch beide Nasenflügel
- fließt, sind die Tore beider einen Spalt breit
offen und sowohl Pingala als auch Ida Nerv sind
voll aktiv.
36. Wenn der Atem durch den rechten Nasenflügel
fließt, selektiert der Pingala Nerv von jedem
Atemzug die positiven Elektronen, die im die Luft
durchdringenden Äther enthalten sind, und trägt
einen positiven elektromagnetischen Fluss an der
rechten Seite der Wirbelsäule hinunter.
37. Weil die rechte Seite positiv ist, weisen Leute, bei
denen der Atem hauptsächlich durch den rechten
Nasenflügel fließt, positive Eigenschaften auf, wie
zum Beispiel eine streitbare Gemütsverfassung und
manchmal eine ungewöhnliche Angriffslust.
38. Bei manchen Männern ist die ungezügelte sexuelle
Leidenschaft das Ergebnis eines übermäßigen
Atemflusses durch das rechte Nasenloch.
39. Gleichermaßen trägt der Ida Nerv Ströme negativer
Elektronen an der linken Seite der Wirbelsäule
hinunter, wenn die Atmung durch den linken
Nasenflügel fließt.
40. Wenn der Atemfluss im linken Nasenflügel des
Menschen vorherrscht, manifestiert er negative
Eigenschaften, wie zum Beispiel Angst, Scheu,
Unterwürfigkeit, Demut, Gehorsam und ähnliche
Eigenschaften, jedoch auch Tugenden wie z.B.
Ehrlichkeit, Freundlichkeit, Wohlwollen, Ehrfurcht
und Spiritualität.
41. Sowohl positive als auch negative elektromagnetische
Strömungen, die abwechselnd durch
den Pingala und den Ida Nerv laufen, treffen
sich am Solarplexus und anderen sympathischen
Nervensystemen, welche entlang der Wirbelsäule
liegen. Sie versorgen ihn mit Prana für die Erhaltung
des menschlichen Mechanismus.
42. So wie die zahlreichen Verzweigungen, die
Pingala und Ida Nerven hervorbringen, sind alle
Nervengeflechte des sympathischen Nervensystems
mit dem Hirn- und Rückenmarksystem
verbunden. Dort wird die ätherische Energie,
die Pingala und Ida Nerven befördert, von den
verschiedenen Nervengeflechten gespeichert,
deren erster der Solarplexus ist.
43. Wenn der Atem gleichermaßen durch Sushumna
-oder beide Nasenflügel- fließt, tragen beide
Pingala und Ida Nerven ihre jeweiligen Strömungen
gleichzeitig die Wirbelsäule hinunter. Wenn diese
Strömungen die Wirbelsäule hinabfließen, verteilen
sie auch ihren Reichtum unter den verschiedenen
Nervensystemen. Der Rest wird an die Basis der
Wirbelsäule befördert, wo sich beide treffen. Dort
stellen sie Prana für den Sushumna Kanal bereit.
44. Das sympathische Nervensystem hat sein Zentrum
im Solarplexus und ist der Kanal jener geistigen
Handlung, die unbewusst die lebenswichtigen
Funktionen des Körpers unterstützt.
45. Die Verbindung zwischen Rückenmark und
sympathischem Nervensystem wird vom Vagus
Nerv hergestellt, der von der Hirnregion als Teil
des somatischen Nervensystems zum Thorax
verläuft, teilweise in Herz und Lunge abzweigt
und schließlich das Zwerchfell durchdringt.
Dabei verliert er seine äußere Hülle und geht in
die Nerven des sympathischen Nervensystems
über. Auf diese Weise bildet er eine Verbindung
zwischen den beiden Nervensystemen und macht
aus dem Menschen physisch eine Einheit.