VORWORT
DIE WICHTIGSTEN FRAGEN
GRUNDLAGEN DES INSOLVENZVERFAHRENS
- Die Insolvenzordnung (InsO)
- Regel und Verbraucherinsolvenz
MÖGLICHKEITEN VOR DEM VERFAHRENSANTRAG
- Kontinuierliche Schuldnerbeobachtung
- Risikoanalyse
- Absicherung der Forderungen und Rechte
DER ANTRAG AUF DAS INSOLVENZVERFAHREN
- Sanierungsprüfung und Sanierungsmaßnahmen
- Insolvenzgründe
- Der Insolvenzantrag
- Die Prüfung der Insolvenzfähigkeit
- Die Abweisungsentscheidung
DER ERÖFFNUNGSBESCHLUSS
- Eröffnung des Verfahrens
- Gläubigertypen und ihre Rechte
- Wirkungen des Eröffnungsbeschlusses
DER GANG DES INSOLVENZVERFAHRENS
- Die Forderungsfeststellung
- Die Gläubigerorgane
- Der Berichtstermin
- Sanierungsmaßnahmen im Insolvenzverfahren
- Die Insolvenzmasse
- Verwaltung der Masse
- Verwertung der Masse
- Der Prüfungstermin
- Verfahrenseinstellung
ABSCHLUSS DES INSOLVENZVERFAHRENS
- Schlussverteilung
- Schlusstermin
- Aufhebungsbeschluss
GLOSSAR
STICHWORTVERZEICHNIS
Eine Unternehmenskrise entsteht nicht über Nacht. Kunden und Lieferanten eines Unternehmens haben viele Möglichkeiten, Vorzeichen einer drohenden Insolvenz bei einem Geschäftspartner bereits viele Monate vor dem eigentlichen Insolvenzfall zu erkennen und sie sorgsam zu beobachten. So können sie frühzeitig reagieren und für eine Schadensbegrenzung sorgen.
In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie als Gläubiger ihre eigenen Forderungen und Rechte mit verschiedenen Instrumenten wie Vorpfändung und Sicherungsübereignung absichern können, um im Insolvenzfall den Schaden zu minimieren. Eine Checkliste auf Seite 34 zeigt Ihnen, worauf Sie dabei achten sollten.
KONTINUIERLICHE SCHULDNERBEOBACHTUNG
Auch wenn die Unternehmensinsolvenzen derzeit deutlich zurückgehen, erfordern die nach wie vor schlechte Zahlungsmoral und die weiterhin hohe Zahl von Verbraucherinsolvenzen eine kontinuierliche Schuldnerbeobachtung. Denn Forderungsausfälle aufgrund einer Insolvenz bergen Risiken gerade auch für kleine und mittlere Unternehmen. Sie können im schlimmsten Fall sogar in die eigene Insolvenz führen. Man spricht in diesen Fällen von einer Ketteninsolvenz.
PRAXISBEISPIEL
Ein Produktionsunternehmen wird insolvent. Bei einem der Zulieferbetriebe, der jährlich 20 Mio. Euro Umsatz macht, sind noch Forderungen offen, die
sich mit den fälligen Verzugs und Kontokorrentzinsen auf über 1 Mio. Euro belaufen. Diese Forderungsverluste tangieren die Liquidität des Betriebes
erheblich. Um den Ausfall auszugleichen, müsste das Unternehmen bei einer Umsatzrendite von 4 Prozent jährlich 25 Mio. Euro zusätzlich erwirtschaften.
Da das insolvente Unternehmen aber der Hauptkunde des Zulieferers war, ist ein schneller Ausgleich des Umsatzeinbruchs nicht möglich. Die Bank des
Zulieferers sieht eigene Kredite gefährdet und stellt den Insolvenzantrag.
Für Unternehmer ist es daher nahezu überlebenswichtig, die Bonität ihrer Kunden zu kennen und sie kontinuierlich zu beobachten. Meist zeigen sich die Anzeichen einer drohen den Insolvenz aufgrund bestimmter Indizien bereits viele Monate bevor die Unternehmenskrise offensichtlich wird.