Frauen sind besonders vom Klimawandel betroffen: Die durch die Veränderungen ausgelösten Krisen drängen sie in überkommene Geschlechterverhältnisse. Darum muss Klimapolitik nicht nur eine Neukonzeption des Ökonomischen vorantreiben, sondern auch mit einer Patriarchatskritik einhergehen, die bis in die Konzepte von Gerechtigkeit hineinwirkt. Wenn nachhaltige ökonomische Konzepte entwickelt werden sollen, müssen sie die Kategorie Geschlecht berücksichtigen und Klimaverhältnisse gendersensibel analysieren. Für eine neue Sichtweise zieht das Buch Ariel Sallehs Konzept des Ökofeminismus und Hannah Arendts Vita activa heran. Die Autorin nimmt eine klimaethische Aktualisierung der Güter- und Tugendethik vor und erörtert eine Feministische Geldtheorie.
Rezensionen / Stimmen
Das Buch nimmt sich eines noch wenig bearbeiteten Themas in der feministischen Theorie und Ökonomie an: der feministischen Geldtheorie, die möglicherweise dazu beitragen kann, sowohl die gegenderte Gerechtigkeitskrise des Kapitalismus als auch die immanente Klimakatastrophe paradigmatisch zu überwinden. Ein sehr wichtiges Buch, es schließt mit 64 zusammenfassenden Thesen, die Ökofeminismus neu ins Feld führen.
Karin Schönpflug, WeiberDiwan, Sommer 2025
Die Autorin leistet [.] einen höchst relevanten Beitrag zu brennenden Themen, denen mehr Raum in feministischen Analysen zugestanden werden sollte. Indem Andrea Günter Ökofeminismus, Klimaethik und feministische Geldtheorie zusammenbringt, schließt sie Leerstellen im feministischen Diskurs um Ökologie und Ökonomie und platziert Ökofeminismus als erstzunehmende philosophische und wirtschaftswissenschaftliche Disziplin.
www.centrum3.at/medientipps
Sprache
Verlagsort
Leverkusen-Opladen
Deutschland
Zielgruppe
Für Beruf und Forschung
Für höhere Schule und Studium
Gender Studies, Philosophie, Politik
Maße
Höhe: 211 mm
Breite: 149 mm
Dicke: 15 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8474-3009-4 (9783847430094)
DOI
Schweitzer Klassifikation
PD Dr. phil. Dr. theol. Andrea Günter, Privatdozentin für Philosophie, u.a. an der Universität Freiburg; freischaffende Autorin und Referentin in der beruflichen Fort- und Weiterbildung; Coaching-, Teamentwicklungs- und Moderationsprojekte
Gerechtigkeit und die Ökologie des Ökonomischen. Ökofeminismus, Klimaethik, Feministische Geldtheorie
I. Ökofeminismus. Wie feministische Patriarchatskritik zu einem ökologischen Verständnis des Ökonomischen führt
1. Patriarchatskritik und Ökofeminismus. Sich von Ariel Salleh inspirieren lassen I
2. Ökologische Handlungszusammenhänge, Generationenbeziehungen und Patriarchatskritik. Sich von Ariel Salleh inspirieren lassen II
3. Die Zwei- und Dreiteilung des Ökonomischen. Aristoteles rekonstruieren I
4. Ökonomie und Gerechtigkeit. Aristoteles rekonstruieren II
5. Handel, handeln und Gebürtigkeit. Hannah Arendt folgen
6. Gebürtigkeit, die mütterliche Klasse und ökologische Gerechtigkeit. Salleh und Arendt verknüpfen
7. Inmitten von Natur und Welt immer wieder Neues anfangen. Gebürtigkeit als zivilisatorisches Paradigma präzisieren
II. Klimaethik. Ethische Reflexionskompetenzen für klimapolitische Herausforderungen aktualisieren
1. Paradigmenwechsel "Klimawandel" und philosophisch-ethische Orientierungssuche
2. Das Ökologische und das Gerechte. Klimadiskurse, Kategorische Imperative und die Neugewichtung des Verhältnisses zwischen dem Individuellen und dem Allgemeinen
3. Güterethik und "Fundamentalökonomie" (Sighard Neckel). Die Politik der Infrastruktur, die Commons und die Dinge
4. Meine Heizungsbiographie. Die Ethik der Dinge und biographieorientierte Politik
5. Extreme Wetterereignisse und die Politik der Krise. Über das Reflexionspotential von Tugendethik
III. Eine feministische Geldtheorie entwickeln. Geld als Transformationsmedium für Gerechtigkeit
1. Patriarchale Ökonomiestrukturen, das aristotelische Gerechtigkeitskonzept und die Intermedialität des Geldes
2. Feministische Geldtheorie. Eine philosophische Kriterienklärung
3. Gerechtigkeitsgeld, Geldgerechtigkeit und Transformation. Georg Simmels Philosophie des Geldes feministisch und klimapolitisch engagieren
4. Es braucht eine feministische Geldtheorie! Zusammenfassende Thesen
"Werden die Klimaziele erreicht"? Eine Schlussbetrachtung
Textnachweise
Literatur