Widmung ... 8
Warum ich dieses Buch schreibe ... 10
Die gewaltfreie Kommunikation ... 13
Schritt 1: Die Beobachtung ... 15
Schritt 2: Die ausgelösten Gefühle ... 16
Schritt 3: Die Beschreibung der Bedürfnisse ... 20
Schritt 4: Die Bitte an mich selbst ... 24
Fragen für den Alltag ... 33
Konflikte begleiten: den Frieden in die Welt tragen ... 35
Bedürfnisse: die Ursache von Konflikten ... 35
Ohne Wenn und "Aber" ... 37
Konflikte zwischen anderen Personen ... 38
Weihnachtsmann-Energie ... 41
Konflikte zwischen mir und einer anderen Person ... 42
Empfehlungen für den Alltag ... 45
Im Schmerz begleiten oder: den Frieden beibehalten ... 47
Schmerz sehen ... 49
Trauer bewältigen ... 51
Mit Alltagsschmerzen umgehen ... 53
Schmerz annehmen ... 55
Empfehlungen für den Alltag ... 57
Die ganze Ladung Energie: Umgang mit Aggression und Wut ... 59
Warum wir wütend sind ... 60
Wut, Trotz und Traurigkeit ... 63
Wut begegnen ... 65
Das Allerbeste ist nicht gut genug? ... 66
Fragen und Empfehlungen für den Alltag ... 68
Gewaltfrei schimpfen ... 71
Sich Luft machen ... 72
So nicht: Drohen als besondere Form der gewaltvollen Kommunikation ... 73
Vom Loben und Strafen ... 76
Konsequent sein ... 79
Fragen und Empfehlungen für den Alltag ... 82
Den Frieden unter Geschwistern erhalten ... 85
Geschwisterkind werden ... 87
Raum haben und geben ... 92
Von der Eifer-sucht ... 94
Fragen für den Alltag ... 95
Ich muss im Leben nichts, außer sterben! ... 97
Dem eigenen Herzen folgen ... 97
Entscheidungen von anderen begleiten ... 102
Entscheidungen bereuen ... 104
Vom Dienen und Schenken, oder: Das Leben wunderbar machen ... 106
Fragen für den Alltag ... 110
Stimmungsmache ... 113
Informationsfluss gewährleisten ... 113
Vereinbarungen treffen ... 114
In der Fülle leben ... 117
Im Kontakt mit sich selbst sein ... 118
Fragen für den Alltag ... 121
Grenzen und Zuschreibungen ... 123
Führungskraft sein ... 124
Liebe mich so, wie ich bin ... 126
Fragen für den Alltag ... 129
Drei Stressreduktions-Geheimnisse ... 131
1. Zeitlos sein ... 131
2. Humor ist, wenn man trotzdem lacht ... 132
3. Positives Formulieren oder: Vom rosa Flusspferd ... 135
Fragen für den Alltag ... 137
Im Jetzt sein ... 139
Die Freude über das Erlebte ... 139
Im Vertrauen sein ... 140
Fragen und Empfehlungen für den Alltag ... 142
In schwierigen Zeiten ... 143
Kranken Kindern beistehen ... 143
Geschwister begleiten ... 145
Notsituationen bewältigen ... 145
Fragen und Empfehlungen für den Alltag ... 148
Loslassen ... 149
Wenn sich der Pfeil vom Bogen löst ... 149
Lernen im eigenen Tempo ... 150
Teenager: Die Zeit des Erntens ... 154
Fragen für den Alltag ... 157
Perspektiven ... 159
Von verschiedenen Wahrheiten ... 159
Zaubereien: Traumländer und Wuthunde ... 162
Fragen und Empfehlungen für den Alltag ... 163
Seinen Platz in der Gesellschaft haben ... 165
Selbstständig sein dürfen ... 165
Sich einbringen ... 166
In der Welt wirken ... 168
Fragen und Empfehlungen für den Alltag ... 169
Zu guter Letzt ... 171
Weihnachtsmann-Energie
Eine wesentliche Haltung der gewaltfreien Kommunikation ist die, dass keiner den anderen verletzen oder ärgern möchte. Jeder handelt mit seiner guten Absicht, seine Bedürfnisse zu erfüllen, und oft kommt er dabei mit den Bedürfnissen einer anderen Person in Konflikt.
Wenn ich mir das bewusst mache, sehe ich den anderen immer in seiner vollen Schönheit und nicht als böse und kann ihm ganz einfach sagen, was ich gerade brauche und ihn fragen, ob er mir dieses Bedürfnis erfüllen möchte.
Stelle ich den vierten Schritt der gfK - die Bitte - an mich oder eine andere Person mit einem "Hohoho! Ich bin der Weihnachtsmann und habe ein Geschenk für dich! Mit diesem Geschenk kannst du mein Leben bereichern!", dann gehe ich freundlich und offen auf die andere Person (oder mich selbst zu) und übergebe ihr ein Geschenk: Meine Bitte, wie derjenige dazu beitragen kann, dass mein Leben besser wird.
Mit dieser Liebe und Offenheit kann meine Bitte angenommen werden oder auch nicht. Wenn nicht, so kann mit dieser vorhandenen Offenheit ein guter Weg gefunden werden, wie beide Personen ihre Bedürfnisse erfüllen können. Diese "Weihnachtsmann-Energie" ist die Quelle einer einfachen Konfliktlösung.
Dazu ein Beispiel:
Einmal waren wir alle gemeinsam einkaufen und es war klar, dass es keine Süßigkeiten oder dergleichen gibt. Alle stiegen fröhlich ins Auto ein, nur Benjamin war angefressen. Ich fragte ihn, was los sei, und er sagte, er wolle diesen neuen Kaugummi. Auf meine Frage, ob wir denn nicht ausgemacht hätten, dass es heute nichts Süßes zu kaufen gebe, sagte er: "Ja schon, ich will aber trotzdem." - Ich musste einmal tief durchatmen und meinen Wunsch, jetzt loszufahren, verabschieden
"Gut. Du willst diesen Kaugummi. Wieso ist dir der so wichtig?" - "Den hat der Xaver heute gehabt und ich wollte ein Stück und er hat mir keines gegeben. Und der ist jetzt ganz neu und den gibt es nur für kurze Zeit." - "Ok, du wolltest den kosten und konntest nicht und jetzt hast du ihn wiederentdeckt und kannst ihn wieder nicht haben." - "Genau." - "Hast du eine Idee, was wir hier machen können? Ich habe keine Lust, jetzt sechs Packungen Kaugummi zu kaufen. Es sitzen schon alle im Auto und ich würde gerne fahren." - "Du kannst ja mit den anderen fahren und ich kaufe ihn mir schnell und komme dann zu Fuß nach Hause!" - "Ja, dann wollen wohl alle auch einen und zu Fuß nach Hause." - "Ich möchte ja nur ein Stück, ich kann einen kaufen und wir teilen ihn auf." - "Und wenn sie das nicht wollen?" - "Ich kann sie ja mal fragen!"
Benjamin machte die Autotür auf. "Wollt ihr auch den neuen XY Kaugummi kosten?" - "Ja, ja, ja, nein, ist mir egal" - (Seine Bitte wurde einmal nicht angenommen.)
"Mama, kannst du mir das Geld geben, ich laufe schnell und hole einen!" - "Du Benjamin, da hat jemand Nein gesagt, hast du das gehört?" - "Ja ..." - "Mhm, Laura, was brauchst du, damit das passt?" - "Mich nervt das, dass ich jetzt warten muss. Ich will schnell nach Hause." - "Was ist, wenn wir losfahren, du besorgst eine Packung und gehst zu Fuß nach Hause? Ihr könnt sie dann zu Hause kauen? Und du lässt sie auf dem Heimweg noch geschlossen?" - "Ja" - "Ja."
Laura konnte klar sagen, was ihr wichtig ist, und sie war nicht die Böse, die Benjamin seinen Kaugummi nicht lassen wollte, sondern ihr war ihr eigenes Bedürfnis größer. Mit dieser Möglichkeit konnten sich nun beide etwas schenken.
So etwas dauert drei Minuten und eine Lösung ist da, die für alle passt. Und der Nachmittag geht mit einer guten Stimmung weiter.