Was wissen wir heute über die neuronalen Strukturen und Prozesse, die normalem und gestörtem Erleben und Verhalten zu Grunde liegen? Was wissen wir über die neuronalen Grundlagen psychischer Störungen? Wie kommt es dazu, dass das Gehirn überhaupt psychische Störungen hervorbringt? Wie kann man mit psychologischen Mitteln neuronale Strukturen verändern? Was sind die neuronalen Mechanismen therapeutischer Veränderungen? Welche Schlussfolgerungen ergeben sich für die Praxis der Psychotherapie, wenn man ihre Problemstellungen und den therapeutischen Veränderungsprozess aus einer neurowissenschaftlichen Perspektive betrachtet?
Die letzten 15 Jahre haben einen umwälzenden Erkenntnisprozess über die neuronalen Grundlagen unseres Erlebens und Verhaltens eingeleitet. Das Buch vermittelt die für die Psychotherapie relevanten Erkenntnisse der Neurowissenschaften. Es werden konkrete Leitlinien für eine neurowissenschaftlich informierte Therapiepraxis formuliert. Es wird gezeigt, dass man psychische Störungen nicht vom motivierten psychischen Geschehen trennen kann. Psychische Störungen sind Reaktionen auf schwerwiegende Verletzungen der menschlichen Grundbedürfnisse. Ihre neuronalen Grundlagen reichen über die Störung selbst hinaus und müssen mitbehandelt werden, um ein möglichst gutes Therapieergebnis zu erzielen. Daraus ergibt sich ein neues Bild von den Aufgabenstellungen und Möglichkeiten der Psychotherapie.
Das Buch vermittelt Therapeuten, Studierenden, Lehrenden und Forschenden auf den Gebieten der Klinischen Psychologie, Psychotherapie und Psychiatrie das erforderliche Know-how für eine professionelle, neurowissenschaftlich fundierte Therapiepraxis.
Auflage
Sprache
Zielgruppe
Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten, Klinische Psychologen und Psychiater
Maße
Höhe: 250 mm
Breite: 182 mm
Dicke: 38 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8017-1804-6 (9783801718046)
Schweitzer Klassifikation
Klaus Grawe; Prof. Dr., Bern
1. Einleitung
(Die Erkenntnisse der Neurowissenschaften gehen uns alle an; Gehirn, Psychotherapie und Psychopharmaka; Neurowissenschaft und Psychotherapie; Was ist mit Neuropsychotherapie gemeint? etc.)
2. Was Psychotherapeuten über das Gehirn wissen sollten
(Unser Gehirn: der Inbegriff von Komplexität; Was geschieht genau bei der Erregungsübertragung zwischen Neuronen?; Ist es reduktionistisch, psychische Vorgänge auf neuronale zurückzuführen?; Bewusstsein aus neuronaler Sicht; Willensentscheidungen aus neuronaler Sicht; Kovariation neuronaler und psychischer Aktivität etc.)
3. Neuronale Korrelate psychischer Störungen
(Was kann man heute schon über neuronale Korrelate psychischer Störungen aussagen?; Neuronale Korrelate der Depression, der Posttraumatischen Belastungsstörung, der Generalisierten Angststörung, der Panikstörung und der Zwangsstörung; Welchen Nutzen können wir aus der neurowissenschaftlichen Forschung zu psychischen Störungen für die Psychotherapie ziehen?)
4. Bedürfnisbefriedigung und psychische Gesundheit
(Menschliche Grundbedürfnisse; Konsistenzregulation als Grundprinzip des psychischen Funktionierens; Das Bindungsbedürfnis; Das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle; Das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz; Das Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung etc.)
5. Schlussfolgerungen für die Psychotherapie
(Psychotherapie wirkt über Konsistenzverbesserung; Die wichtigsten Möglichkeiten der Konsistenzverbesserung durch Psychotherapie; Schlussfolgerungen für eine wirkungsoptimierte Psychotherapie; Leitregeln für die Therapiepraxis etc.)
Therapeuten, Studierenden, Lehrenden und Forschenden werden in diesem Band die relevanten Erkenntnisse der Neurowissenschaften sowie konkrete Leitlinien für eine neurowissenschaftlich informierte Therapiepraxis vermittelt.