Carola Goihl-Smuzcinski analysiert die soziale Mobilität in der Vormoderne am Beispiel der Kölner Gesellschaft des 14. Jahrhunderts. Zunächst werden anhand der Kapitaltheorie Pierre Bourdieus die Kriterien sozialer Mobilität strukturiert und auf die spätmittelalterliche Stadtgesellschaft übertragen. So wird herausgearbeitet, ob und in welchem Maße mittelalterliche Akteure ihre Kapitalien dazu nutzen konnten, um sozial aufzusteigen. Hieran schließt eine Analyse des Zusammenspiels, der Akkumulation und der Kompensation der diversen Kapitalien an, die zugleich eine Auseinandersetzung mit der Forschungskontroverse um die Stabilität von Standesgrenzen innerhalb der mittelalterlichen Stadtgesellschaft darstellt.
Der exzellente Quellenbestand ermöglicht nicht nur, die einzelnen Aufstiegsmerkmale mit Beispielen zu illustrieren, sondern auch, den gesellschaftlichen Werdegang von vier bürgerlichen Familien über das gesamte Jahrhundert nachzuvollziehen. Die Studie zeigt auf, wie diese Akteure vor dem Hintergrund sich wandelnder wirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen in höhere soziale Ränge aufrücken konnten bzw. welche Umstände zu ihrem Wiederabstieg führten.
Rezensionen / Stimmen
»Goihl-Smuzcinski gelingt eine anschauliche Darstellung jener Familien, die nicht zu der politischen und sozialen Spitze ihrer Stadt gehörten, aber dorthin drängten. Zwar ist ihr Untersuchungsgegenstand spezifisch kölnisch, jedoch lassen sich ihre generellen Beobachtungen der Mechanismen des Aufstiegs auf viele andere Städte übertragen und laden zu Vergleichen ein.«
Markus Jansen, H-Soz-Kult, 07.05.2025
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2021
Universität Rostock
Sprache
Verlagsort
Illustrationen
mit 4 Tab. und 24 S/W-Grafiken
Maße
Höhe: 236 mm
Breite: 167 mm
Dicke: 27 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-412-52971-0 (9783412529710)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Carola Goihl-Smuzcinski studierte in Bochum Geschichte und Französisch und promovierte an der Universität Rostock. Sie lehrt Französisch an der Ruhr-Universität Bochum.