Die Arbeit löst die schillernde Figur des Verfassungswandels aus ihrer verfassungsspezifischen Engführung, mit welcher sich in einer konstitutionalisierten Rechtsordnung die aufgeworfenen Probleme nicht adäquat erfassen lassen, und entwickelt vor diesem Hintergrund die übergreifende Kategorie des Rechtswandels. Das in Abgrenzung zu anderen Kategorien der informellen Rechtsentwicklung spezifische Moment des Wandels ist die sich im praktischen Ergebnis auswirkende generelle Veränderung der einer Norm zugrundeliegenden bzw. zugeschriebenen Wertung. Damit eröffnet der Rechtswandel neue Perspektiven auf grundlegende rechts- und demokratietheoretische Fragen und macht Verbindungslinien zwischen der herrschenden Rechtspraxis und unserer verrechtlichten Debattenkultur deutlich. Die Arbeit entfaltet diese Blickwinkel und Zusammenhänge, unterzieht den so beleuchteten Zustand des Rechtssystems einer Kritik und unternimmt eine Rückbindung der Abhilfevorschläge an die juristische Methodenlehre.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2024
Uni. Frankfurt am Main
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 233 mm
Breite: 157 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-19614-2 (9783428196142)
Schweitzer Klassifikation
Michel Göbel studied law at Goethe University Frankfurt am Main, specialising in the foundations of law. Since 2021, he has been working there as a research assistant at the Chair of Public Law and Philosophy of Law of Prof. Dr. Uwe Volkmann. Since July 2024 he has been a trainee lawyer in Frankfurt am Main. In 2025, he received his doctorate from the Faculty of Law at Goethe University with a thesis on legal theory.
A. Konzeption und Analyse des Rechtswandels
Begriffliche Klärung und Abgrenzung - Ursachen des Rechtswandels - Analyse der zu einem Rechtswandel führenden Argumentationen
B. Grundpositionen zur Legitimitätsfrage - und deren Kritik
Grundsätzliches - Legitimationsmodell inhaltlicher Repräsentation - Das positivistisch-prozedurale Legitimationsmodell
C. Recht und Diskurse
Warum Recht und Diskurse? - Die »Hochschätzung des Rechtlichen« - Recht als Argument - Der Anspruch auf Richtigkeit - Inszenierung und Sakralisierung des Rechts - Desintegration durch Überdruss: Wer glaubt dem Recht noch?
D. Elemente eines konstruktiven Gegenkonzepts
Leitgedanke: Formelle Änderungen forcieren - Mögliche methodische und dogmatische Konsequenzen