Über das Spannungsverhältnis zwischen Lebensschutz und Selbstbestimmungsrecht am Lebensende wird seit Jahrzenten diskutiert. Auch heute noch muss aber in den Fällen über den Beginn oder die Aufrechterhaltung lebenserhaltender Therapie entschieden werden, in denen der Patientenwille unbekannt ist.
Diese Arbeit untersucht, wann die für die Lebenserhaltung der Betroffenen notwendigen Eingriffe medizinisch indiziert sind. Die Untersuchung zeigt, dass die medizinische Indikation eine bedeutende Säule der Rechtmäßigkeit medizinischer Eingriffe auch am Lebensende darstellt. Wird die Indikation jedoch verneint, kann dies zu Konflikten mit dem Lebensschutz führen. Diese könnten nach dem Grundsatz "dubio pro vita " in der Weise gelöst werden, dass bei Unkenntnis über den Patientenwillen stets der Lebensverlängerung der Vorrang einzuräumen sei. Neben grundlegenden Ausführungen zur Bedeutung und zum Inhalt der Indikation stellt der Autor diesem Grundsatz ein Modell entgegen, wonach sich die Therapieentscheidung nach der medizinischen Indikation zu richten hat, bei deren Stellung subsidiär auch "allgemeine Wertvorstellungen" zu berücksichtigen sind.
Thesis
Dissertationsschrift
2021
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.5 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8325-5419-4 (9783832554194)
Schweitzer Klassifikation
Der Autor studierte Rechtswissenschaften an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn. Im September 2016 legte er die Erste juristische Prüfung vor dem OLG Köln ab. Dieses Buch enstand während seiner Zeit als Mitarbeiter und Doktorand am Kriminologischen Seminar der Universität Bonn bei Prof. Dr. Torsten Verrel. Seit Oktober 2019 ist der Autor Rechtsreferendar mit Stammdienststelle am LG Bonn.