"Ich stelle mir vor, wie es wäre, wenn ich klingelte und er würde aufmachen. Mein eigener Großvater würde aufmachen, mitten in Berlin, 75 Jahre bevor ich hier stehe und klingle. Ich stelle mir vor, ich könnte ihm erzählen, was passieren wird. Und ihn dann davor bewahren."
Deutschland 1933. Der junge Dirigent Walter hat in Rostock gerade sein erstes Engagement bekommen. Seine große Liebe, die Sopranistin Luise, will er so bald es geht zu sich holen. Hedwig, Walters Schwester, arbeitet unterdessen als Lehrerin in der Pfalz und denkt gar nicht daran, sich ernsthaft zu binden. Stattdessen pflegt sie die unterschiedlichsten Freundschaften - so auch zu dem Soldaten Armin, der ihrer Familie bald ein Dorn im Auge ist. Vier Leben, die sich kreuzen - und die sich auf folgenschwere Weise ineinander verflechten.
Etwa achtzig Jahre später beginnt eine junge Frau plötzlich, von ihrem Großvater zu träumen - einem Mann, den sie nie kennengelernt hat und der in den Erzählungen ihrer Familie nicht vorkommt. Sie beginnt, Fragen zu stellen. Wie konnte ein Mensch derart sorgfältig aus dem Familiengedächtnis getilgt werden? Und vor allem: Warum? Von einer immer stärker werdenden inneren Verbundenheit zu ihrem Großvater geleitet, begibt sie sich auf Spurensuche.
Ungewöhnlich, poetisch und berührend erzählt Julia Gilfert die Geschichte ihres Großvaters Walter. Eine Geschichte, die auch ihre eigene ist.
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Zielgruppe
Dieses Buch ist für Leser geschrieben, die Familiengeschichten vor dem Hintergrund historischer Ereignisse schätzen. Es richtet sich an alle, die sich mit den schwierigen Kapiteln der deutschen Geschichte auseinandersetzen und über die Weitergabe von Schuld und Verantwortung zwischen den Generationen nachdenken möchten. Besonders berührend ist es für Menschen, die gerne Geschichten lesen, die durch verschiedene Zeitebenen Geheimnisse aufdecken.
Editions-Typ
Produkt-Hinweis
Maße
Höhe: 124 mm
Breite: 190 mm
Dicke: 20 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-96887-012-0 (9783968870120)
Schweitzer Klassifikation