Berlin 1989: Ob Brandsätze gegen Grenzanlagen, 'Verschönerungen' des Streckmetallzauns mittels Bolzenschneider oder Protesttransparente an Aussichtsplattformen - mit spektakulären Aktionen gegen die Mauer wollen junge Ausgereiste aus der Hallenser Heavy-Metal- und Punk-Szene von West-Berlin aus das zunehmende Aufbegehren gegen die politischen Verhältnisse in der DDR unterstützen, wollen Zeichen der Solidarität nach Osten setzen und gegen die Gleichgültigkeit derjenigen protestieren, die sich im Westen mit der Mauer arrangiert haben. Ole Giec und Frank Willmann schildern die Entwicklung von sechs jungen Männern, ihre Motive und Erfahrungen von Kontrolle und Kriminalisierung, die sie erst zu Systemgegnern der DDR werden ließen. Die spannende Geschichte von Heavy Metal und Ausreise wird ergänzt durch Interviews damaliger Akteure und zahlreiche Abbildungen. Beiträge verschiedener Autoren zum historischen Kontext wie der linksradikalen Szene in Kreuzberg, Repression und Opposition jenseits der Mauer, der Gefahr einer 'chinesischen Lösung' und zu Aktionen der West-Berliner Gruppe der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte beleuchten die politischen Hintergründe der dramatischen Vorgänge in den 1980er Jahren.
Rezensionen / Stimmen
Der schmale schwarze Band aus dem Ch.Links Verlag ist ein präzise und meisterhaft kombiniertes Geschichtsbuch über die Wendezeit: Wenige, aber aufschlussreiche Bilder, gut geschriebene kurze Hintergrundstücke, Interviews mit den Beteiligten, darunter auch einem Grenzsoldaten der damaligen Zeit, Zahlen und Fakten. Alles authentisch, klar, informativ und ja, auch sehr unterhaltsam. Ein Stück Jugendkultur von vor 25 Jahren. Dorothea Heintze, chrismon.de
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Verlagsort
Illustrationen
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 19.5 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-86153-788-5 (9783861537885)
Schweitzer Klassifikation
Herausgeber*in
Jahrgang 1967, geboren in Leipzig, aufgewachsen in Bitterfeld; er arbeitete als Schlosser und floh 1989 über Budapest in die Bundesrepublik; nach einem Dramaturgie-Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam arbeitet er inzwischen als Kolumnist, Prosa- und Drehbuchautor.
Jahrgang 1963; aufgewachsen in Weimar; 1984 Ausreise nach West-Berlin; einer der fünf Akteure bei der Aktion 'Weißer Strich'; Lyriker, Romanautor, Fußballexperte und Subkulturforscher; zahlreiche fußballhistorische Veröffentlichungen.
Beiträge von
Jahrgang 1967, 1990-95 Studium der Geschichte an der HU Berlin, 1995-98 Mitglied der Enquete-Kommission 'Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozeß der deutschen Einheit', 1998-2000 Mitarbeiter der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, seit 2002 wiss. Mitarbeiter der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.