Der Band beschreibt den Wandel musikästhetischer Positionen und des musikdramatischen Geschehens in jenen brüchigen und experimentierfreudigen Jahrzehnten der Erstarkung des Bürgertums und einer nationalen Selbstfindung. Die Konzentration von Geistesgrößen, Literaten und Künstlern um 1800 im Umkreis von Weimar und der Universität Jena bedeutete heftige und auch kontrovers geführte Diskussionen in den Salons und Zirkeln, die sich regelmäßig zum Gedankenaustausch trafen. Dies war der Nährboden für Experimente, die auch die Gebiete des dramma per musica, der Oper bzw. des Singspiels wie des Schauspiels und der mit Fragen der Musik verknüpften musikästhetischen und inhaltlichen Positionen betrafen. Zum letzten Mal in der Geistesgeschichte kam es in jenen Jahrzehnten zu einem fruchtbringenden Dialog zwischen Geistes- und Naturwissenschaften, und damit übernahmen Weimar und bedingt auch Jena Rollen, wie sie sonst nur die Akademien Italiens innehatten.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Maße
Höhe: 24 cm
Breite: 16.9 cm
Dicke: 1.6 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-412-16602-1 (9783412166021)
Schweitzer Klassifikation
Herausgeber*in
Dr. Helen Geyer ist Professorin (em.) für Musikwissenschaft am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena mit den Forschungsschwerpunkten: Musikgeschichte vom 16. bis ins 20. Jahrhunderts, speziell Opern und Oratorien, mitteldeutsche Musikgeschichte und Italien, besonders Venedig und Kirchenmusik. Sie leitet die Cherubini-Werkausgabe und das Projekt Wagner-Sammlung in Eisenach. Seit 2013 ist sie Vizepräsidentin des Deutschen Studienzentrums in Venedig, seit 2006 Mitglied des akademischen Beirats der Humboldt-Gesellschaft. 1998-2008 war sie (Gründungs-)Vorsitzende, seit 2008 ist sie Vorstandsmitglied der »Academia Musicalis Thuringiae«.