Inhaltsverzeichnis
1 Aufgaben von Brandmeldeanlagen. 13
2 Rechtliche Grundlagen und Normen. 21
2.1 Überblick. 21
2.2 Baurecht. 23
2.3 Europäische Normen. 26
2.4 DIN- und VDE-Normen. 28
2.5 Aufschaltbedingungen der Feuerwehr. 30
2.6 VdS-Richtlinien. 31
2.7 Anforderungen an Planer und Errichter. 32
2.8 Prüfer und Sachverständige. 34
3 Gerätetechnik. 35
3.1 Automatische Brandmelder. 36
3.1.1 Unterscheidungsmerkmale. 36
3.1.2 Rauchmelder. 37
3.1.2.1 Allgemeines. 37
3.1.2.2 Optische Rauchmelder. 38
3.1.2.3 Ionisationsrauchmelder. 40
3.1.2.4 Linienförmige Rauchmelder. 42
3.1.2.5 Ansaugrauchmelder. 44
3.1.2.6 Lüftungskanalmelder. 47
3.1.3 Thermische Brandmelder (Wärmemelder). 48
3.1.3.1 Punktförmige Wärmemelder. 48
3.1.3.2 Linienförmige Wärmemelder. 50
3.1.4 Flammenmelder. 56
3.1.5 Gassensoren. 57
3.1.6 Multisensormelder. 61
3.1.7 Funkmelder. 62
3.1.8 Multifunktionsmelder. 63
3.2 Handfeuermelder. 64
3.3 Brandmelderzentrale (BMZ). 65
3.4 Feuerwehrschlüsseldepot (FSD) und Freischaltelement (FSE). 66
3.5 Feuerwehr-Bedienfeld (FBF). 68
3.6 Feuerwehr-Anzeigetableau (FAT). 70
3.7 Feuerwehrlaufkarten und Lageplantableaus. 72
3.8 Alarmierungseinrichtungen. 74
3.8.1 Übersicht. 74
3.8.2 Signalgeber. 75
3.8.3 Sprachalarmsysteme (SAS). 76
3.9 Eingangs- und Ausgangsmodule. 80
3.10 Übertragungseinrichtung (ÜE). 81
3.11 Rauchwarnmelder für Wohnhäuser und Räume
mit wohnungsähnlicher Nutzung. 81
3.12 Mobile Brandmeldesysteme (MOBS). 82
3.13 Hausalarmanlagen. 84
4 Brandmeldekonzept. 87
4.1 Inhalt und Planungsverantwortung. 87
4.2 Schutzziele. 88
4.3 Konzepterstellung. 90
4.3.1 Grundsätzliches. 90
4.3.2 Schutzumfang. 92
4.3.3 Sicherungsbereiche und Überwachungsumfang. 93
4.3.4 Falschalarmvermeidung. 95
4.3.5 Alarmierung. 95
4.3.6 Steuerfunktionen. 95
4.3.7 Alarmorganisation. 96
4.4 Abweichungen von Bauvorschriften und Normen. 97
4.5 Dokumentation. 99
5 Planung und Projektierung. 101
5.0 Vorbemerkung. 101
5.1 Branderkennungsgrößen und Täuschungsgrößen. 101
5.2 Auswahl der Melder. 103
5.3 Umgebungsbedingungen. 104
5.4 Anordnung von Handfeuermeldern. 107
5.5 Anordnung automatischer Melder. 108
5.5.1 Raumhöhe. 108
5.5.2 Deckenprojektierung punktförmiger Melder. 110
5.5.2.1 Glatte Decken. 110
5.5.2.2 Decken mit Unterzügen. 119
5.5.2.3 Perforierte Zwischendecken. 121
8 Inhaltsverzeichnis
5.5.2.4 Die 0,6-Regel. 123
5.5.2.5 Schmale Gänge und schmale Deckenfelder. 124
5.5.2.6 Treppenräume. 126
5.5.2.7 Melderabstände zu Wänden, Decken und Einbauten. 127
5.5.2.8 Besondere Dachformen. 130
5.5.2.9 Podeste und Gitterroste. 131
5.5.3 Projektierung von linienförmigen Rauchmeldern. 132
5.5.4 Projektierung von Flammenmeldern. 134
5.5.5 Projektierung von Ansaugrauchmeldern. 136
5.5.6 Projektierung von linienförmigen Wärmemeldern. 138
5.5.7 Projektierung von Lüftungskanalmeldern. 138
5.6 Branderkennung bei besonderen Umgebungsbedingungen. 139
5.6.1 EDV-Bereiche. 140
5.6.2 Elektrische und elektronische Einrichtungen. 143
5.6.3 Räume für Hoch- und Mittelspannungsanlagen,
Niederspannungshauptverteiler. 145
5.6.4 Hochregallager. 148
5.6.5 Gefahrstofflager. 154
5.6.6 Tiefkühllager. 157
5.6.7 Unbeheizte Räume. 158
5.6.8 Saunen. 160
5.6.9 Türme und Schächte. 160
5.6.10 Verkehrstunnel. 161
5.6.11 Nicht zugängliche Räume. 162
5.6.12 Kabeltrassen. 163
5.6.13 Hohe Hallen. 164
5.6.14 Transportbänder, Silos und Bunker
für brennbare Stoffe. 166
5.6.15 Windenergieanlagen. 167
5.7 Meldebereiche und Meldergruppen. 168
5.8 Falschalarmvermeidung. 171
5.9 Steuerfunktionen. 175
5.10 Struktur und Übertragungswege. 183
5.11 Brandmelderzentrale (BMZ). 186
5.11.1 Aufstellung und Konfiguration. 186
5.11.2 Energieversorgung. 187
5.11.3 Betriebs- und Störungsmeldungen. 189
5.11.4 Vernetzte Zentralen. 190
Inhaltsverzeichnis 9
5.12 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV),
Blitz- und Überspannungsschutz. 194
5.12.1 Störquellen. 194
5.12.2 Räumliche Trennung. 195
5.12.3 Schirmung und Potentialausgleich. 195
5.12.4 Leitungsverlegung. 196
5.12.5 EMV-gerechte Stromversorgung. 196
5.12.6 Blitz- und Überspannungsschutz. 197
5.13 Alarmierung und Meldung. 203
5.13.1 Alarmierungswege. 203
5.13.2 Fernalarm. 203
5.13.2.1 Prinzip. 203
5.13.2.2 Stehende Verbindung. 206
5.13.2.3 Bedarfsgesteuerte Verbindung. 207
5.13.2.4 Redundante Verbindung. 207
5.13.2.5 Abfragende Verbindung. 208
5.13.2.6 IP-Netze. 208
5.13.2.7 Differenzierte Alarmübertragung. 208
5.13.3 Internalarm. 210
5.13.3.1 Auswahlkriterien. 210
5.13.3.2 Warntongeber. 210
5.13.3.3 Sprachalarmsysteme (SAS). 211
5.13.3.4 Alarmierung bei besonderen Umgebungsbedingungen.
217
5.14 Ausführungsunterlagen. 221
5.14.1 Anlagenbeschreibung. 221
5.14.2 Installationspläne. 221
5.14.3 Meldergruppenverzeichnis. 222
5.14.4 Liste der Anlagenteile. 222
6 Errichtung. 225
6.1 Voraussetzungen, Werk- und Montageplanung. 225
6.2 Leitungsnetze. 227
6.2.1 Grundlegendes zur Installation. 227
6.2.2 Umgebungsbedingungen. 227
6.2.2.1 Äußere Wärmequellen. 227
6.2.2.2 Feuchtigkeit. 228
6.2.2.3 Chemische Belastung. 229
10 Inhaltsverzeichnis
6.2.2.4 Strahlung. 230
6.2.2.5 Mechanische Beanspruchung. 230
6.2.2.6 Tiere, Pflanzen, Schimmelbefall. 231
6.2.2.7 Elektromagnetische Einflüsse. 231
6.2.3 Funktionserhalt im Brandfall. 232
6.2.4 Schutz von Rettungswegen. 247
6.2.5 Verhinderung der Brandübertragung. 251
6.2.5.1 Gesetzliche Vorgaben. 251
6.2.5.2 Brandschotte. 252
6.2.5.3 Installationsschächte und Kanäle. 254
6.2.6 Farbkennzeichnung und Leitungsquerschnitte. 255
6.3 Montage der Geräte. 255
6.3.1 Berücksichtigung der tatsächlichen
Baustellensituation. 255
6.3.2 Beschriftung. 256
6.3.3 Handfeuermelder. 257
6.3.4 Punktförmige automatische Melder. 258
6.3.5 Flammenmelder. 260
6.3.6 Linienförmige Rauchmelder. 260
6.3.7 Ansaugrauchmelder. 261
6.3.8 Brandmelderzentrale und Übertragungseinrichtung. 263
6.3.9 Feuerwehrschlüsseldepot. 264
6.3.10 Feuerwehr-Bedienfeld und Feuerwehr-
Anzeigetableau. 264
6.3.11 Alarmgeber. 266
6.3.12 Sprachalarmsysteme. 267
6.4 Schnittstellen und Termine. 270
6.5 Inbetriebnahme. 273
7 Bestandsdokumentation. 277
7.1 Anlagenbeschreibung. 277
7.2 Bedienungsanleitung und Gerätedokumentation. 278
7.3 Installationspläne. 279
7.4 Schemata und Verzeichnisse. 280
7.5 Steuerverknüpfungen und Programmierdaten. 281
7.6 Protokolle und Bescheinigungen. 282
7.7 Betriebsbuch. 283
7.8 Aufbewahrung. 284
Inhaltsverzeichnis 11
8 Prüfung und Abnahme. 285
8.1 Begriffsbestimmung. 285
8.2 Erstprüfung durch den Errichter. 285
8.3 Komplexer Funktionstest. 288
8.4 Prüfung durch Sachverständige. 291
8.5 Aufschaltung zur Feuerwehr. 293
8.6 Haftungsfragen. 294
9 Betrieb von Brandmeldeanlagen. 297
9.1 Verantwortung des Betreibers. 269
9.2 Instandhaltung. 270
9.3 Änderungen und Erweiterungen. 277
9.4 Probealarme. 277
9.5 Wiederkehrende Prüfungen. 278
Anhang. 309
Anhang 1 Fachbegriffe. 309
Anhang 2 Auswahl von Regelwerken. 317
A 2.1 Gesetze, Verordnungen, Richtlinien. 317
A 2.2 Europäische Normen (deutsche Fassung). 317
A 2.3 DIN-Normen. 319
A 2.4 VDE-Bestimmungen. 319
A 2.5 VdS-Richtlinien. 320
Anhang 3 Arbeitshilfen. 321
A 3.1 Brandlastberechnung für Zwischendecken
und Zwischenböden. 321
A3.2 Übereinstimmungsbestätigung. 324
A3.3 Inbetriebsetzungsprotokoll (Muster). 325
A3.4 Messprotokoll für SAS (Muster). 326
Anhang 4 Nützliche Links. 327
Ergänzende Literatur. 329
Stichwortverzeichnis. 331
3 Gerätetechnik
Moderne Brandmeldesysteme bestehen aus mehreren miteinander kommunizierenden
Funktionseinheiten. Man unterscheidet anlageneigene und externe
Funktionseinheiten. Die Verknüpfung dieser Einheiten zeigt ein Diagramm
in DIN EN 54-1: 2011 (Bild 3.1).
Das Diagramm unterscheidet 4 Funktionsgruppen:
1 Erkennung und Auslösung,
2 Steuerfunktionen,
3 lokale Funktionen und
4 abgesetzte Funktionen.
In den folgenden Abschnitten wird die aktuelle Gerätetechnik fder einzelnen
Funktionseinheiten von Brandmeldeanlagen detailliert vorgestellt.
Bild 3.1 Schematischer Aufbau einer Brandmeldeanlage
Quelle: DIN EN 54-1:2011
Handfeuermelder
automatische
Brandmelder
Brandmeldezentrale
Alarmierungseinrichtung
Brandschutzeinrichtung
Empfangszentrale
Brand
Empfangszentrale
Brand
zusätzliche
Managementfunktionen
Bedien- und
Anzeigegerät
Steuereinrichtung
ÜE Brand ÜE Störung
zusätzliche Einund
Ausgänge
Energieversorgung
1
2
3
4
3.1 Automatische Brandmelder
3.1.1 Unterscheidungsmerkmale
Die Geschichte der automatischen Branderkennung begann im Jahre 1950
mit dem Einsatz von Schmelzloten, die unter Brandeinwirkung eine elektrische
Verbindung unterbrachen und eine selbsttätige Alarmierung auslösten.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfuhr die Technik zur Branderkennung
eine rasante Entwicklung und Verbreitung.
Der Einsatz automatischer Brandmelder ermöglicht die Erkennung von
Bränden auch bei Abwesenheit von Personen. Jeder Brandmelder verwendet
eine oder mehrere Erkennungsgrößen. Die am häufigsten verwendeten
Erkennungsgrößen sind
¦ Rauchpartikel,
¦ Trübung der Raumluft,
¦ Temperatur,
¦ Infrarotstrahlung,
¦ UV-Strahlung.
Die Auswertung weiterer Erkennungsgrößen, wie auffälliger Gaskonzentrationen
von Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO2) und anderen typischen
Rauchgasen, befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Entsprechende
Produkte sind bisher nur als Bestandteile von Multikriterienmeldern
erhältlich.
Mit Ausnahme von Flammenmeldern, die bei bestehender Sichtverbindung
das gesamte Raumvolumen überwachen, können die meisten Melder
nur die Zustände bewerten, die in ihrer unmittelbaren Umgebung bestehen.
Sie sind daher in dem Bereich eines Raumes anzuordnen, in dem sich die
Brandkenngröße am schnellsten entwickelt.
Außer nach den Erkennungsgrößen unterscheiden sich die automatischen
Brandmelder nach der Form des unmittelbar überwachten Bereiches:
¦ Punktförmige Melder werten die physikalischen Größen im Innern einer
kleinen Messkammer aus, die - bezogen auf das Raumvolumen - als
"Punkt" betrachtet werden kann.
¦ Linienförmige Melder beobachten physikalische Zustände entlang
einer Strecke, die - wie beim linienförmigen Rauchmelder
(siehe Abschnitt 3.1.2.4) - schnurgerade oder - wie beim Wärmedraht
(siehe Abschnitt 3.1.3.2) - gebogen und verwinkelt sein kann