Der Polizeireporter Victor Silanpa ist ein intelligenter, sensibler, melancholischer Mann. Schüchtern ist er auch. Nachdem er kürzlich seine Freundin an einen anderen verloren hat, bleibt ihm als Gesprächspartner gegen seine Einsamkeit nur eine alte Schneiderpuppe. Polizeihauptmann Moya wiederum ist hauptsächlich damit beschäftigt, wie er in einer Selbsthilfegruppe die Sucht nach Süßigkeiten wieder loswerden kann. Um den neuen Fall zu lösen, setzt er deshalb Silapa auf die Fährte. Auf seinen Tag- und Nachtreisen durch die kolumbianische Hauptstadt, durch ihre Bars, Motels und Friedhöfe, kommt Silapa einem Fall von Grundstücksspekulation auf die Spur, in den Baulöwen, eine anrüchige Nudistengruppe und korrupte Politiker verstrickt sind.
Rezensionen / Stimmen
»Gamboa weiß Sinnlichkeit und Poesie miteinander zu vereinen.«
»Gamboa inszeniert die Mythen der Großstadt hochgradig unterhaltsam selbst vor der Folie des gewaltgeplagten Kolumbien.«
»Bogotá mit seinen verstopften Avenidas, den Nachtlokalen und den armen Vierteln tritt nahezu filmisch hervor. Gamboas Protagonisten erliegen der Faszination des weiblichen Körpers ebenso wie kolumbianischen Speisen und großen Mengen Cocktails.«
»Ein Journalist aus Bogotá, eine gepfählte Leiche, ein beleibter Polizeihauptmann, eine verlorene und eine neue Liebe, korrupte Anwälte, hochkarätige Grundstücksspekulationen und naturverbundene Nudisten.«
»Eine überaus gekonnte Gesellschaftssatire, eine Kriminalkomödie auf höchstem Niveau.«
»Silanpa steht in der Tradition einer dritten Generation von Detektiven, die auf eigene Faust handeln. Sie machen das Böse nicht im individuellen Triebtäter dingfest, vielmehr hat es sich in der (oberen) Gesellschaft ausgebreitet. Die Aufklärung führt hingegen nicht zu dem Ziel, eine staatliche Ordnung wiederherzustellen. Silanpa ist Polizeireporter. Er braucht gute Stories. Der Staat bzw. die Regierung stehen selbst am Pranger.«
Reihe
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 19.2 cm
Breite: 12.5 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-293-20202-3 (9783293202023)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Santiago Gamboa, geboren 1965 in Bogotá, studierte spanische Philologie in Bogotá und Madrid. Er war für Kolumbien im diplomatischen Dienst bei der UNESCO tätig und lebt derzeit als Korrespondent der kolumbianischen Tageszeitung El Tiempo in Rom. Sein Kriminalroman Verlieren ist eine Frage der Methode wurde bereits in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Übersetzung
Stefanie Gerhold, geboren 1967 in München, lebt in Berlin. Sie übersetzt Literatur aus dem Spanischen, u. a. Manuel Vázquez Montalbán sowie die Werkausgabe von Max Aub. 1999 erhielt sie den Übersetzerpreis der Spanischen Botschaft in der Kategorie junge Übersetzer.