Wissenschaftliche Evidenz verweist auf verlässliches und methodisch abgesichertes Wissen, auf dessen Grundlage Überzeugungen, Entscheidungen und Handlungen gerechtfertigt werden können. Ihre Bedeutung im modernen Wissenschaftsverständnis ist jedoch ambivalent und umstritten.
Daniel Füger untersucht, wie Evidenz ihre legitimierende Kraft gewinnt. Dazu nimmt er deren historische Genese in den Blick, insbesondere in der Etablierung (vor-)moderner Wissenschaftspraktiken in der Chemie. Unter Berücksichtigung feministischer Wissenschaftsphilosophie zeigt Füger auf, dass Evidenz nicht allein auf epistemischen Verfahren beruht, sondern auf die Interaktion wissenschaftlicher wie gesellschaftlicher Akteur:innen angewiesen ist. Damit erweist sich Evidenz nicht als wertneutral: Sie ist normativ begründet, hat normative Folgen und ist durch die enge Verknüpfung zum wissenschaftlichen Ethos geprägt. Eine wissenschaftsphilosophisch wie gesellschaftlich höchst relevante Studie - nicht zuletzt im Kontext der COVID-19-Pandemie.
Auflage
Sprache
Verlagsort
Weilerswist-Metternich
Deutschland
Zielgruppe
Maße
Höhe: 222 mm
Breite: 140 mm
Dicke: 23 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-95832-414-5 (9783958324145)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Daniel Füger ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Praktische Philosophie der Justus-Liebig-Universität Gießen. Neben der Schnittstelle Wissenschaftsphilosophie und Praktische/Politische Philosophie interessiert er sich für Geschichtsphilosophie und den Deutschen Idealismus.