INHALT
Vorwort
Das Wissen vom guten Leben
- Die Mutter der Medizin
- Zwischen Tradition und Moderne
Die Prinzpien des Ayurveda
- Fünf Elemente und drei Doshas
- Die Konstitutionstypen
- Ayurvedische Uhr: die Rhythmen der Doshas
Extra: Wie steht es um Vata, Pitta und Kapha?
Ayurvedischer Behandlungskanon
- Diagnose mit allen Sinnen
- Pflanzen für das Leben
- Diätetische Maßnahmen
- Rasayana
- Panchakarma
- Gesunde Lebensführung
Jungbrunnen für Körper, Geist und Seele
- Das Herz der ayurvedischen Medizin
- Umfassend positiv
- Nasenspülung - Nasya
- Mundspülung - Gandusha
- Ganzkörperölmassage - Abhyanga
- Bauch-Abhyanga
- Reibemassage - Garshan
- Augenbad mit Ghee - Akshitarpana
- Ölbad - Snehavaghaha
- Heißwasserbad - Avaghaha Sweda
- Heiße Packung mit Zitronen - Jambira Pinda Sweda
- Weitere Anwendungen des Panchakarma
- Abführen - Virecana
- Einlauf - Vasti
- Weitere ayurvedische Reinigungsanwendungen
Typgerecht richtig gesund essen
- Die Küche zum guten Leben
- Wohlbefinden auf dem Teller
- Ayurvedische Küchenapotheke
Zur Autorin
Weitere Bücher von Birgit Frohn
Stichwortregister
(Auszug)
Fünf heilende Handlungen - Panchakarma
Panchakarma heißt übersetzt "fünf heilende Handlungen" und meint damit fünf Wege, den Körper von Stoffwechselrückständen zu reinigen. Erst wenn dies geschehen ist, können die Behandlungen des Ayurveda richtig greifen.
In einer ersten, vorbereitenden Phase des Panchakarma werden die Doshas und die damit verbundenen Stoffwechselschlacken und Giftstoffe in den Geweben aktiviert. Hierzu bedient sich Ayurveda öliger Substanzen, die innerlich oder äußerlich verabreicht werden. Bei der innerlichen Anwendung nimmt man morgens gereinigtes und teilweise mediziniertes Butterfett, Ghee (S. 213) ein. Aus ayurvedischer Sicht dringt das Ghee in die Zellen ein und "löst" dort die gestörten Doshas heraus. In wissenschaftliche Termini übertragen heißt das: Der über mehrere Stunden erhöhte Blutfettspiegel mobilisiert fettlösliche Gewebeablagerungen, beispielsweise Cholesterin-, aber auch Kalkablagerungen, die dann aus dem Körper entfernt werden können. Bei der äußerlichen Anwendung wird der Patient mit heilenden Ölen massiert. Dies aktiviert den Stoffwechsel in den Muskeln und im Bindegewebe. Anschließend wird mittels Wärmebehandlungen, beispielsweise einem Kräuterdampfbad, die Sekretion der Haut und der Schleimhäute angeregt.
Sehr wichtig ist im Panchakarma die Ausscheidung der Gift- und Schadstoffe über den Darm. Ayurveda geht nämlich davon aus, dass die einzelnen Doshas mit ihren Stoffwechselschlacken von unterschiedlichen Bereichen im Magen-Darm-Trakt ausgeschieden werden können. So lassen sich Störungen, die auf vermehrtes Vata zurückgehen, am besten über den Dickdarm erreichen. Weil er den Nahrungsbrei eintrocknet und ausscheidet, steht er für die trockenen, beweglichen Eigenschaften von Vata. Pitta hat dagegen scharfe und erhitzende Eigenschaften. Deshalb sind bei Störungen dieses Doshas jene Schleimhautbereiche aktiv, die "scharfe" Verdauungssäfte produzieren, wie der untere Magen, der Zwölffingerdarm, der Dünndarm und die Galle. Vermehrtes Kapha führt in der Regel zu einer starken Schleimbildung. Aus diesem Grund sind bei Kapha-Störungen die schleimbildenden Zellen des oberen Magens und der Bronchien aktiviert.
Nachdem sich die Doshas während der Vorbereitungsphasen in "ihren" Abschnitten im Magen-Darm-Trakt angesammelt haben, können die eigentlichen Reinigungsverfahren beginnen. (...)