»Denke, Schwein!« ist ein Arbeitsbuch für professionelle Schauspielerinnen und Schauspieler und befasst sich mit dem Thema TEXTLERNEN.
Das Buch ist auch für Nicht-Schauspieler von Interesse, insofern es auf differenzierte Weise mentale Vorgänge reflektiert, die mit Denken, Lernen, Selbstreflexion verbunden sind.
Es ist in einem saloppen, dialogischen Stil geschrieben.
Arbeitstechniken werden präzise vorgestellt.
Das Auswendiglernen von Texten ist für SchauspielerInnen ein allgegenwärtiges Thema. Dennoch findet kaum ein Austausch darüber statt.
Das Buch will ermutigen, dieses Tabu zu überwinden. Der Autor, selbst Schauspieler, stellt seine eigenen Lernerfahrungen zur Verfügung und regt einen kreativen Austausch an, der sich mit den thematisch relevanten Fragen beschäftigt:
Wie vollzieht sich der Lernprozess? Welche Techniken werden angewendet? Sind sie »effizient«? Gibt es Alternativen?
Und: Welche mentalen Vorgänge sind mit im Spiel? Wie lässt sich Einfluss nehmen auf diese Vorgänge.
Untersucht werden drei Phasen des Lernens:
- Erstlernen: Der Text muss »in den Kopf«! Wie?
- Umgang mit Stolpersteinen: Typisch wiederkehrende Fehler bei der Rekapitulation des Textes werden zum Problem. Woher rühren sie, wie kann ihnen begegnet werden?
- Automatisierung: Der Text ist »drin«, kommt aber nicht in Fluss. Wie kann Textflüssigkeit erreicht werden? Und: wie können Textangst und übermäßige, das Spiel störende Selbstkontrolle abgebaut werden?
»Denke, Schwein!« stellt eine Reihe von (alten und neuen) Techniken vor, reflektiert aber auch die Haltung zum Lernen. Der Autor betrachtet kreatives Lernen als einen tiefgreifenden, in gewissem Sinn »heiligen« Vorgang«, insofern zwei zentrale Instanzen der Person, das Bewusste und das Unbewusste, in einem komplex-verschlungenen Prozess zusammenarbeiten müssen.
TEXTLERNEN ist mehr als eine »Selbstprogrammierung«.
»Denke, Schwein!« Band I ist Teil eines zweibändig angelegten Handbuchs zur schauspielerischen Arbeit. Band II ist in Vorbereitung und thematisiert eine weitere zentrale Arbeitsaufgabe der schauspielerischen Praxis: TEXT DENKEN. Auch dieses Thema ist weitgehend tabuisiert. Im Probenprozess heißt es häufig: »Den Text mehr denken!«, aber so gut wie nie wird ernsthaft diskutiert, was genau gemeint ist und wie die Aufforderung »technisch« umgesetzt werden kann! Auf dieses komplexe Thema wird am Ende des vorliegenden Bandes bereits ein erster Blick geworfen.
Sprache
Maße
Höhe: 190 mm
Breite: 120 mm
Dicke: 13 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8192-7948-5 (9783819279485)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Christian Fries ist Schauspieler und Regisseur mit langjähriger Bühnen- und Regieerfahrung, Autor literarischer und theoretischer Texte sowie klassisch ausgebildeter Pianist.
Er arbeitet freischaffend an Stadttheatern und in der Freien Szene.
Er studierte Schauspiel an der Hochschule der Künste Berlin (heute UdK), arbeitete in den ersten Berufsjahren am Burgtheater Wien (mit Peter Zadek, Claus Peymann, Achim Freyer), später gastweise an den Staatstheatern Mainz und Hannover und zeitweise als fest engagierter Schauspieler in Münster und Gießen, dort spielte er große Rollen: Alceste in Molières »Menschenfeind«, Prospero in Shakespeares »Der Sturm«, Danton in Büchners »Dantons Tod« u.a. Seit 2013 steht er mit dem Solo-Stück »Der Untergeher« von Thomas Bernhard auf der Bühne, seit 2024 mit Georges Perecs »Versuch, einen Platz in Paris zu erfassen«.
Seine Inszenierungen sind geprägt von einem starken Interesse für experimentelle Theaterarbeit.
Christian Fries arbeitet häufig mit MusikerInnen zusammen, vor allem aus dem Bereich der Freien Improvisation.
Er selbst studierte Klavier an der Musikhochschule Düsseldorf, gibt Konzerte in ungewöhnlichen Settings (»Bach üben!«) und komponiert Musik für Bühnenprojekte.
2010 wurde er als Autor zum renommierten Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb eingeladen und mit seinem Text »Hutmacher, privat« in die Short List gewählt (veröffentlicht im Piper-Verlag, »Klagenfurt/Die Besten 2010«). Im selben Jahr erschien im Helmut Lang Verlag Münster ein Band mit Erzählungen und szenischen Texten: »Vater gibt seinen Weinhandel auf«.
2015 erhielt er ein Stipendium des Hessischen Literaturrats.
Er dreht Kurzfilme auf Basis eigener Texte.
Seit 2023 veröffentlicht er Kurzgeschichten unter: quittsein.blogspot.com
Weitere Informationen: www.christianfries.info (siehe dort: »Aktuelles«)
Kontakt: frieschristian@yahoo.de