Entlang der Stationen des Kulturkontakts wird in dieser Studie der Prozess der Transkulturation bei deutschen Eingewanderten in Chile verfolgt - vom Auswanderungsentschluss bis zu Reisen in die alte Heimat oder gar zur möglichen Rückwanderung. Aus der Perspektive der Akteurinnen und Akteure werden dazu die Städte Valparaíso und Valdivia von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts vergleichend gegenübergestellt. Astrid Frevert zeigt, dass sich der Unterschied zwischen Deutschstämmigen in beiden Städten dabei als nicht so groß darstellt, wie es bislang angenommen wurde. Verbindungen zwischen beiden Orten trugen dazu bei, dass die Entwicklung einer deutsch-chilenischen Gruppenidentität trotz aller Unterschiede ähnlich verlief. Gemeint war mit Deutschtum sowohl in Valparaíso als auch in Valdivia in der Regel explizit eine deutsch-chilenische Identität. Das Bewusstsein, Teil des neuen chilenischen Heimatlandes zu sein, war in Valdivia allerdings ausgeprägter als in Valparaíso.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
Universität zu Köln
Sprache
Verlagsort
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Illustrationen
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ISBN-13
978-3-412-53382-3 (9783412533823)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Astrid Frevert ist Geschichtswissenschaftlerin. Ihre Schwerpunkte sind die spanische und lateinamerikanische Geschichte. Seit August 2010 leitet sie als Direktorin und Vorstandsvorsitzende der Stiftung Museum, Kunst und Kultur der Stadt Neumünster das dortige Museum Tuch + Technik.
Reihen-Herausgeber
Prof. Dr. Debora Gerstenberger lehrt lateinamerikanische Geschichte und Globalgeschichte an der Universität zu Köln.
Prof. Dr. Christine Hatzky hat den Lehrstuhl für Geschichte Lateinamerikas und der Karibik an der Leibniz Universität Hannover inne.
Prof. Dr. Silke Hensel leitet seit 2021 die Abteilung Iberische und Lateinamerikanische Geschichte an der Universität zu Köln. Zuvor hatte sie die Professur für außereuropäische Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster inne. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Kulturgeschichte des Politischen im 18. und 19. Jahrhundert, Migration, Ethnizität und Rassismus sowie Religion und Politik im 20. Jahrhundert. Regionale Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen in Nordamerika (Mexiko und die USA) und dem Cono Sur (Argentinien und Chile). Seit 2017 ist sie Schriftleiterin des Jahrbuchs für Geschichte Lateinamerikas.
Prof. Dr. Ulrich Mücke lehrt Geschichte Lateinamerikas an der Universität Hamburg. Er veröffentlichte unter anderem Political Culture in Nineteenth-Century Peru. The Rise of the Partido Civil (University of Pittsburgh Press, 2004).