Welche Bildungsprozesse in Kindheit und Jugend bereiten eine
spätere Berufslaufbahn in den Wissenschaften vor? Warum ergreifen
Menschen den Forscherberuf? Und wie weit lassen sich ihre
persönlichen Forschungsthemen lebensgeschichtlich zurückverfolgen?
Anhand exemplarischer Fallstudien zu Lebensläufen von Forscherinnen
und Forschern aus den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften
rekonstruiert der Band die Anfänge wissenschaftlicher
Bildungsbiographien, wie sie sich aus autobiographischen Texten und
Interviews erschließen lassen. Erste erinnerbare Begegnungen mit
einem späteren Thema der Forschung, Szenen aus Schule und Peer
Group, Selbstaktivitäten des Sammelns, Grabens, Erkundens,
Diskutierens. Die Studien machen sichtbar, dass sich eine
biographische Disposition zum Beruf der Wissenschaft oft schon früh
herausbildet, wenn auch viele Umwege gegangen werden müssen. Diese
Disposition scheint immer getragen von einer individuellen
Faszination für Gegenstände und Phänomene, Rätsel und Methoden
ihrer Erschließung, deren Entstehung selbst biographisch rätselhaft
ist. Auch wenn ein professionalisierter Habitus sich erst zwischen
Studium und Postdoc-Phase bildet, bereitet er sich in den
informellen Bildungsprozessen und außer-institutionellen
Aktivitäten vor und hat hier eine persönliche Verwurzelung, die
sich auch im späteren akademischen Betrieb immer wieder erneuern
muss.
Auflage
Sprache
Verlagsort
Verlagsgruppe
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Zielgruppe
Illustrationen
15
15 s/w Abbildungen
XII, 259 S. 15 Abb.
Maße
Höhe: 210 mm
Breite: 148 mm
Dicke: 15 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-658-44876-9 (9783658448769)
DOI
10.1007/978-3-658-44877-6
Schweitzer Klassifikation
Andreas Franzmann, Privatdozent für Soziologie in Frankfurt, hat über Jahre zur Professionalisierung der Wissenschaft geforscht und umfangreiche Studien zum erfahrungswissenschaftlichen Habitus von Forscherinnen und Forschern vorgelegt. Heute beschäftigt ihn die Frage, wie sich in Ausbildung und Studium eine Haltung zum Beruf und seine wiederkehrenden Handlungsprobleme vorbereiten und fördern lässt.
Tristan Bauder ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Frankfurt am Main.