Um die Mitte des 14. Jahrhunderts übersetzt ein namentlich nicht bekannter Dichter die vier lateinischen Evangelien in mittelhochdeutsche Reimpaarverse. Trotz aller Zwänge, die Vers und Reim ihm auferlegen, gibt er den biblischen Text möglichst wörtlich wieder. So entsteht das fast 15.000 Verse umfassende 'St. Pauler Evangelienreimwerk', das hier erstmals durch eine Edition erschlossen ist. Der aufgrund seiner außerordentlich komplizierten Syntax sorgfältig interpungierte Text ist mit einer Zählung nach Bibelversen und -kapiteln versehen, die den genauen Vergleich mit der Vulgata erleichtern und dadurch eine eingehende Würdigung der bislang kaum untersuchten Übersetzungsleistung ermöglichen.
Rezensionen / Stimmen
«Es ist ein besonderes Verdienst J. Fourniers, durch seine Arbeit erneut den Blick auf die spätmittelalterlichen Bibelversifikationen und ihre wichtige Stellung im Kontext der vorlutherischen Bemühungen um eine deutsche Bibel hingelenkt zu haben.» (Helmut Graser, Beiträge zur Namenforschung)
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ISBN-13
978-3-906761-43-5 (9783906761435)
Schweitzer Klassifikation
Der Autor: Johannes Fournier wurde am 14.06. 1969 in Quierschied/Saar geboren. Vom Wintersemester 1989/90 an studierte er Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Trier und am Oriel College Oxford. Mit einer Arbeit über den Wortschatz in der Einleitung zur 'Christherre-Chronik' legte er im März 1995 die Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Deutsch und Geschichte ab. Im August 1997 wurde er in den Fächern Ältere deutsche Philologie, Germanistische Linguistik und Geschichte promoviert. Der Autor ist seit September 1997 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt 'Mittelhochdeutsche Wörterbücher auf CD-ROM und im Internet' an der Universität Trier tätig.
Aus dem Inhalt: Zu Überlieferung, Sprache und Versbau - Zur Übersetzung - Zum Publikum - Editionsprinzipien - Text - Namenverzeichnis.