Öffentlicher Raum gilt als Kernstück des Städtischen, als Hort der Demokratie und des sozialen Austauschs. Die vorliegende Studie stellt diese Grundannahme infrage und untersucht, wie öffentlicher Raum im sich rasant urbanisierenden, autokratischen China als Ordnungsmedium funktioniert, wie er Personen, Aktivitäten und Bedeutungen ein- und aussortiert. Dafür analysiert Ryanne Flock in Guangzhou die Auseinandersetzungen zwischen Lokalstaat vs. Straßenhändler, -wahrsager und Bettler. Ersterer produziert öffentlichen Stadtraum im Dienste von Modernisierung und nationaler Stärkung, möchte störende Elemente, z.B. Armut, ausschließen. Raumkultur und Kontrollmuster öffentlicher Ordnung entstehen jedoch im Zusammenspiel der Akteure. Selbst die Marginalisierten prägen das soziale Funktionieren öffentlichen Raums. Neben neuen Daten bietet die vorliegende Arbeit an, unser Bild von China und seinen Städten zu differenzieren sowie "öffentlichen Raum" zu überdenken, dessen Idealisierung den Blick auch auf unsere urbane Realität versperrt.
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Broschur/Paperback
Klebebindung
Illustrationen
Maße
Höhe: 240 mm
Breite: 169 mm
Dicke: 33 mm
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ISBN-13
978-3-515-13299-2 (9783515132992)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Ryanne Flock studierte im Magister Sinologie, Soziologie und VWL an der Freien Universität sowie der Humboldt Universität zu Berlin. Seit 2021 forscht sie im BMBF-geförderten Projekt "Soziale Welten: Chinas Städte als Orte der Welterzeugung". Ihr Forschungsinteresse umfasst Chinas Prozesse der Modernisierung und Urbanisierung sowie die Reziprozität von Raum und Gesellschaft.