Günther Anders' Musikphilosophie, die nahezu vergessen ist, wird hier erstmals umfassend dargestellt und erörtert. Diese erweist sich als von hoher Originalität: ausgehend von der «musikalischen Situation», in der sich der Hörende/Musizierende befindet, liefert Anders eine Phänomenologie bzw. Existenzialontologie der Musik, die sich stark an Heideggers Daseinsanalyse aus «Sein und Zeit», aber auch an Hegel orientiert. Dabei beschreibt er die «musikalische Existenz» als spezifisches «Nicht-in-der-Welt-sein» und entwickelt eine genuine Musikanthropologie. Seine spätere «Diskrepanzphilosophie», die Technik- und Medienkritik, speist sich wesentlich aus diesem musikphilosophischen Denken. Darüber hinaus hat Anders zu den Themen Musik (bzw. Kunst) nach Auschwitz und Hiroshima, Musik und technische Reproduzierbarkeit wichtige Beiträge geliefert.
Reihe
Thesis
Sprache
Verlagsort
Illustrationen
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-631-57590-1 (9783631575901)
Schweitzer Klassifikation
Der Autor: Reinhard Ellensohn, geboren 1970, Mag. phil., MSc; Studium der Violine am Konservatorium Feldkirch sowie Philosophie und Geschichte an der Universität Wien; musikalische, pädagogische und journalistische Tätigkeiten (Symphonieorchester Vorarlberg, «Die Presse»); 4. Preis beim «Furche»-Essay-Wettbewerb 2000; Ausbildung zum wissenschaftlichen Bibliothekar; seit 2005 Bibliothekar an der Universitätsbibliothek der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien; Interessenschwerpunkte: Musikphilosophie, Ästhetik, Kulturphilosophie.
Aus dem Inhalt: Die Musik in Günther Anders' Entwicklung zum Philosophen - Die frühe Musikphilosophie: Musikphänomenologie, Existenzialontologie der Musik, Musik als Musik des Menschen - Von der Musikphilosophie zur Musiksoziologie - Musik im späteren Werk: Musik & Sprache, Musik & Technik, Musik (Kunst) nach Auschwitz und Hiroshima.