Stefan Einbock untersucht, ob es de lege lata geboten ist, die vorvertraglichen Aufklärungspflichten von Kreditinstituten gegenüber Kreditnehmern an die entsprechenden Pflichten gegenüber Wertpapieranlegern anzugleichen. Ein Vergleich der Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie des Entwicklungsstands der vorvertraglichen Aufklärungspflichten beider Geschäftsfelder ergibt Parallelen hinsichtlich der Wertungen, mit denen die Pflicht zur anleger- und objektgerechten Information begründet wird. Nach Ablehnung einer Analogie zu den Wohlverhaltensregeln des WpHG untersucht und bejaht der Verfasser im Wege des Typenvergleichs und anhand der Theorie des Wertungstransfers im Ergebnis die Übertragbarkeit des für das Effektengeschäft entwickelten Richterrechts bzw. der diesem zugrunde liegenden Ordnungsgrundsätze auf vergleichbare Konstellationen im Kreditgeschäft. Rechtsänderungen infolge von MiFID, Verbraucherkreditrichtlinie und der Richtlinie über Wohnimmobilienkreditverträge wurden berücksichtigt.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2014
Universität Leipzig
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 23.3 cm
Breite: 15.7 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-14682-6 (9783428146826)
Schweitzer Klassifikation
Stefan Einbock studierte von 1995 bis 2000 Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig und absolvierte in den Jahren 2000 bis 2002 sein Rechtsreferendariat beim LG Dresden. Als zugelassener Rechtsanwalt war er von 2003 bis 2006 in der Leipziger Kanzlei e/s/b Buck Rechtsanwälte mit Tätigkeitsschwerpunkt Bank- und Kapitalmarktrecht tätig, bevor er 2007 am King's College London ein Master of Laws Studium im Bereich Banking and Finance Law abschloss. Seit 2007 arbeitet er als Syndikusanwalt der DZ BANK AG, Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank in Frankfurt am Main.
1. Wirtschaftliche Bedeutung, Problemstellung und Gang der UntersuchungWirtschaftliche Bedeutung vorvertraglicher Aufklärungspflichten im Kreditgeschäft - Problemaufriss - Gang der Untersuchung2. Abgrenzung der Themenbereiche und Erläuterung der TerminologieThemenabgrenzung - Terminologie3. Rechtsgrundlagen der zivilrechtlichen Aufklärungs- und BeratungspflichtenKodifizierte Informationspflichten - Rechtsgrundlage der ungeschriebenen Informationspflichten4. Aufklärungs- und Beratungspflichten im EffektengeschäftDie richterrechtlich entwickelten Pflichten - § 31 WpHG5. Aufklärungs- und Beratungspflichten im KreditgeschäftAufklärungspflichten bei Verbraucherdarlehensverträgen - Aufklärungspflichten bei sonstigen Darlehensverträgen - Besondere Pflichten bei einzelnen Kreditformen6. Kreditfinanziertes Wertpapiergeschäft (§ 2 Abs. 3a Nr. 2 WpHG)Zivilrechtliche Pflichten - Aufsichtsrechtliche Pflichten - Rechtslage nach MiFID II7. Übertragbarkeit der Grundsätze anleger- und objektgerechter Information auf das KreditgeschäftMethodische Herleitung der Verpflichtung zu kreditnehmer- und objektgerechter Aufklärung bei Anbahnung von Kreditgeschäften - Fehlen einer Pflicht zur kunden- und produktgerechten Aufklärung bei Darlehensanbahnung - Gleichbehandlung von Kredit- und Wertpapiergeschäften wertungsmäßig geboten? - Kollision zwischen Aufklärungs- und Geheimhaltungspflichten - Systemgerechtigkeit erweiterter Aufklärungspflichten8. Zusammenfassung der Ergebnisse in ThesenLiteratur- und Stichwortverzeichnis