Berlin, September 1872. Still sitzt sie am Kamin, die Beine übereinander geschlagen, den Blick konzentriert auf ihn gerichtet. Ihr Ruhm hallt durch ganz Europa, doch ihr deutscher Verleger Max Duncker steht ihr zum ersten Mal gegenüber: der gefeierten Autorin, die die Welt als George Eliot kennt. Der rätselhaften Sibylle, die als zu anstößig gilt, um bei respektablen Familien geladen zu werden, und von der doch jedes Wort verschlungen wird.
Max mit seinem Hang zum Spiel und zu schönen Frauen ist von seinem Bruder angesetzt, die große Dame zu umgarnen und die Rechte an ihrem neuen Werk zu sichern. Zudem soll er sich mit der Gräfin Sophie von Hahn verloben, Tochter aus vermögendem Hause und glühende Verehrerin der Eliot. Als Sophie auf ein Treffen mit der bewunderten Autorin dringt, das Max ihr jedoch entschieden verwehrt, entspinnt sich ein wahres Dramolett der Eifersucht.
Wie in ihrem großen Erfolg »Die Germanistin« beschreibt Patricia Duncker ein obsessives Verhältnis zwischen Autorin und Leserin, erzählt von Begehren und Verfehlung. Ein rachsüchtiges kleines Spiel, hintertrieben von Liebe.
Rezensionen / Stimmen
»Ein großes Lesevergnügen.«, Wiener Zeitung (A), 25.02.2017
»Patricia Duncker gestaltet diese fiktiven Beziehungen sinnfällig und mit großer Meisterschaft. (.) Man liest und leidet mit den Liebenden.«, Freie Presse, 09.12.2016
»Eine Dreiecksgeschichte entspinnt sich (...) >Sophie und die Sibylle< ist eine spannende Hommage an die englische Schriftstellerin Mary Anne Evans.«, Hamburger Morgenpost, 01.12.2016
»Die Autorin versteht es ausnehmend gut, ironisch, philosophisch die Entstehung weiblicher englischer Erzähltraditionen zu präsentieren und gleichzeitig sehr humorvoll und spannend Liebesverwicklungen mit
einzuflechten. Ein Roman, der sicher Lesern Spaß bereiten wird, die Klassiker wie von George Eliot, Ch. Bronte, E. Gaskell, Virginia Woolf schätzen, oder aber einfach einen spannenden, historischen Roman, der gekonnt erzählt ist, genießen mögen.«, Weser-Kurier, 27.10.2016
»Patricia Duncker, der unübertroffenen Meisterin schillernder Beziehungen, gelingt ein rachsüchtiges kleines Spiel, hintertrieben von Liebe.«, Buch-Magazin
»Ein anspielungsreiches, virtuoses Meisterwerk.«, Zuhause Wohnen
Autor*in
Patricia Duncker, 1951 auf Jamaika geboren, wurde in Deutschland durch ihren Roman »Die Germanistin« bekannt. Sie ist die Autorin von fünf Romanen, Kurzgeschichtensammlungen und zahlreichen Essays. Patricia Duncker lebt in Aberystwyth und Südfrankreich.
Im Berlin Verlag erschienen bisher ihre Romane »Die Germanistin« (1997), »James Miranda Barry« (1999), »Der tödliche Zwischenraum« (2003), »Miss Webster und Chérif« (2006), »Der Komponist und seine Richterin« (2010) und die »Sieben Geschichten von Sex und Tod« (2005).
Übersetzung
Barbara Schaden arbeitete nach dem Studium der Romanistik und Turkologie als Verlagslektorin und ist heute Übersetzerin, u.a. von Patricia Duncker, Edward Lewis-Wallant, Kazuo Ishiguro und Nadine Gordimer.