Der Umgang mit der Minderheit der Sinti war geprägt von Abwehr, Misstrauen und Kriminalisierung und hat eine mindestens 200-jährige Geschichte. Rainer Drievers Untersuchung widmet sich der allgemeinen Entwicklung und - parallel dazu - der Situation der Sinti in Göttingen. Sie setzt im Kaiserreich ein und zeigt eine stetige Verfeinerung der Überwachung bis hin zu Fingerabdruckverfahren und der vollständigen Erfassung der Fahrenden. Die Entwicklung dieser Verfolgungsgeschichte kulminierte im Völkermord der Nationalsozialisten, fand damit aber nicht ihr Ende.
Der antiziganistische Konsens der Gesellschaft im Nachkriegsdeutschland zeigte sich auch in Göttingen deutlich. Er vereinte Gesellschaft, Kommunen, Behörden und Gerichte. Dabei spielte eine große Rolle, dass der Völkermord an Sinti und Roma keinen Platz im öffentlichen Bewusstsein hatte.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Fadenheftung
Gewebe-Einband
Illustrationen
Maße
Höhe: 23.5 cm
Breite: 16 cm
Dicke: 2.2 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-525-85428-0 (9783525854280)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Dr. Rainer Driever promovierte 2000 an der Georg-August-Universität Göttingen in Mittlerer und Neuerer Geschichte. Er ist als selbständiger Historiker seit 2009 an kulturhistorischen Ausstellungen beteiligt und in der Museumsberatung tätig. Er hat verschiedene Projekte im Bereich "Gedenkkultur an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft" mit den Schwerpunkten "Widerstand in Göttingen", Konzeptionen zur Gedenkkultur und Vorlagen für pädagogisches Material realisiert.