Im Jahr 632, in Medina, mit dem Tod des Propheten Mohammed, beginnt dieses Buch. Siebzehn Frauengestalten aus den ersten Jahrzehnten des Islam erweckt Assia Djebar zum Leben: etwa Fatima, die geliebte Tochter des Propheten, die es wagt, ganz Medina herauszufordern und auf ihren Teil der Erbschaft zu pochen; Aischa, die Gattin Mohammeds, die mehr und mehr zur Übermittlerin von Gottes Wort wird und zur Hüterin der Erinnerung; oder Selma, die Beduinenfürstin, die ihr Heer gegen den Islam führt. Die Spuren dieser und anderer Frauen hat Assia Djebar in den klassischen Chroniken der islamischen Tradition gefunden. Sie gibt ihnen wieder Gestalt und Stimme, erzählt von ihrer Macht, ihren Kämpfen, ihrer Liebe und ihren Abenteuern.
Rezensionen / Stimmen
»Dieses Buch ist mehr als eine Korrektur einer über Jahrhunderte verzerrten Tradition. Es ist auch die Rehabilitierung der islamischen Frau in der Gesellschaft.«
»Ein Geniestreich. Die Historikerin Assia Djebar ist mit dem Lesen von Quellen natürlich vertraut, aber wie sie sie gelesen hat, das macht die Einmaligkeit ihres literarischen Konzepts aus.«
»Djebar schildert die 17 Frauen mit einer Kraft, schildert realistisch ihre Macht, aber auch ihre Schwächen, ihre Liebe und ihren Humor, gleichzeitig aus sicherer Distanz und doch mit warmer Nähe.«
»Ein einfühlsames Geschichtsbuch, das jenseits der bloßen Daten geschrieben wurde.«
»Allein die Konzentration des historischen Materials auf die Darstellung von Frauen fördert eine Fülle weiblicher Figuren zutage, die auch das rudimentäre Bild, das sich der Westen von der Epoche des Urislam gemacht hat, vorteilhaft erweitern.«
»Eine Geschichte des Islam aus Frauensicht.«
»Was so aus der Schilderung vieler ganz unterschiedlicher Frauenschicksale auf dem Schauplatz der Anfänge des Islam entsteht, ist ein imponierendes Fresko mit Gestalten, deren Stimmen die Autorin für uns vernehmlich gemacht hat, Stimmen die von einer Vergangenheit erzählen, die nicht vergangen ist; Stimmen, die fordern, zu handeln, wenn Freiheit und Gerechtigkeit, gleich von wem, missachtet werden und jenes Licht verdunkelt wird, das auch einmal von Medina ausging.«
»Fern von Medina ist für den Liebhaber anspruchsvoller historischer Romane ein Leckerbissen.«
»Man braucht kein Islamkenner zu sein, um sich ganz spontan von diesen wunderbaren Geschichten, die wahrer sind als Geschichte, forttragen und faszinieren zu lassen.«
»Ein Buch für Menschen, die nachdenken wollen.«
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 19.7 cm
Breite: 12.4 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-293-00201-2 (9783293002012)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Assia Djebar, geboren 1936 in Algerien, Schriftstellerin, Historikerin, Filmemacherin, ist die bedeutendste und international erfolgreichste Autorin des Maghreb; ihre Bücher sind in über fünfzehn Sprachen übersetzt. 2000 wurde sie mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt. Seit 2005 ist sie Mitglied der Académie française. Assia Djebar lebte in Paris und New York. Sie starb am 7.2.2015 in Paris.
Übersetzung
Hans Thill, geboren 1954 in Baden-Baden, lebt seit 1974 in Heidelberg. Er ist Lyriker, arbeitet als Übersetzer und war Mitbegründer des Verlags Das Wunderhorn.