»Von Stimmen und Gesängen eingeleitet oder unterbrochen, stellt sich der Roman Assia Djebars wie eine Partitur in fünf Sätzen dar. Die Kindheit einer Frau verschmilzt mit dem Bericht des ersten Algerischen Krieges (1830-1871), verbindet sich dann mit den der jüngsten Vergangenheit entrissenen Erinnerungen von Landfrauen und Witwen, die mit Scham und Demut vom Befreiungskrieg erzählen. >Diese Frauen<, so Assia Djebar, >machen keine Literatur aus ihrem Leben; je mehr sie während des Krieges erlitten haben, um so verhaltener sprechen sie. Ich habe ihrem ungeschminkten Bericht zugehört und wollte das neunzehnte Jahrhundert für sie übersetzen, meine Stimme mit der ihren vermischen.< Dies wird uns erzählt in großartiger Sprache, durch eine große Schriftstellerin.« Tahar Ben Jelloun
Rezensionen / Stimmen
»Ein Roman wie eine Partitur, erzählt in großartiger Sprache von einer großen Schriftstellerin.«
»Voll eindringlicher Poesie und Musikalität.«
»Assia Djebar ist sich schmerzhaft bewusst, dass ihr Wunsch und ihre Fähigkeit, den Frauen ihres Landes eine Stimme zu geben, sie gleichzeitig von ihnen abgrenzt, aber in diesem Zwiespalt wurzelt ihr Schreiben. Sie geht dem nach, was ihre Andersartigkeit begründet, und aus dieser Spurensuche ist ein faszinierendes, vielschichtiges Buch entstanden, das nichts von der individualistischen Kleinkrämerei und selbstverliebten Bespiegelung vieler moderner Autoren hat.«
»Die Erkenntnis, dass es zwischen westlicher Aufklärung und traditionellen orientalischen Wertvorstellungen keine Brücken gibt, macht die Ambivalenz aus, die wie ein Schleier der Wehmut über dem ganzen Buch liegt.«
»>Fantasia< ist auf seine Weise pathetisch und ein Hymnus auf das Phänomen Algerien. Aber es ist ein weiblicher Hymnus und keine Heldenbeschwörung: Geschichte mit den Augen und dem zweisprachigen Mund einer Frau besungen - einer Frau, die auf diesem dichterischen Weg Männergeschichten auch zu Frauengeschichten macht. Assia Djebar schreibt für die Frauen, aber nicht gegen die Männer.«
»Ein faszinierendes, vielschichtiges, spannendes Buch, das nichts von der individualistischen Kleinkrämerei und selbstverliebten Bespiegelung vieler moderner Autobiografien hat.«
»Ein Hauch von Orient, Basar und Wüste, der die Lesenden nicht loslässt.«
»Wie kommt es, dass Assia Djebars weibliche Selbsterfahrung nicht narzistisch, nicht verklemmt, nicht hysterisch und vor allem nicht paradiesgierig daherkommt, sondern souverän erotisch einherschreitet? - Ich denke, dass Assia Djebar dieser Drahtseilakt gelungen ist, weil sie ihre eigene Selbsterfahrung einmontiert in ein Kaleidoskop weiblicher Geschichte Algeriens.«
»Ein schillerndes Patchwork, zusammengesetzt aus den unterschiedlichsten Fäden und Fetzen, allein zusammengehalten aber durch den Versuch, einfach und unmissverständlich >ich< zu sagen.«
»Assia Djebar riskiert verwegene Bilder - ein Kosewort erscheint wie ein >verstecktes, kleines Salatherz<, sie fügt in ihre Romanpartitur grandiose Gesänge und Klagen, lyrische Zwischenwelten, Signale aus einem Universum brennender Gefühle.«
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 19.6 cm
Breite: 12.1 cm
Dicke: 2.7 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-293-00161-9 (9783293001619)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Assia Djebar, geboren 1936 in Algerien, Schriftstellerin, Historikerin, Filmemacherin, ist die bedeutendste und international erfolgreichste Autorin des Maghreb; ihre Bücher sind in über fünfzehn Sprachen übersetzt. 2000 wurde sie mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt. Seit 2005 ist sie Mitglied der Académie française. Assia Djebar lebte in Paris und New York. Sie starb am 7.2.2015 in Paris.