»An einem milden Frühlingstag des Jahres 1957 nahm eine junge Algerierin, sie war noch keine einundzwanzig, in Paris ein Taxi zu Julliard, dem bekannten Verlag, der gerade ihren ersten Roman Durst angenommen hatte. Der Vertrag, den sie unterzeichnen sollte, war im Grunde wertlos, weil sie noch nicht volljährig war. Sie machte sich Sorgen, wie ihre Familie wohl auf ein Buch reagieren würde, in dem von Erotik die Rede war und das sie zu einer Zeit geschrieben hatte, als sie eigentlich für ihre Examen hätte lernen müssen. Sie beschloss impulsiv, ihre Haare abzuschneiden, ihr Geburtsdatum zu verändern und ein Pseudonym zu verwenden: Assia Djebar.« Aus dem Nachwort von Clarisse Zimra.
Rezensionen / Stimmen
»>Durst<, dieser kurze Roman über einen heißen algerischen Sommer und einen Kampf voll glühender Eifersucht und kalt-präzisem strategischen Denken hat Dichte.«
»Eine vielschichtige exotische Liebes- und Adoleszenzgeschichte.«
»Die Chemie der Gefühle wird hier in einer Art Laborsituation erprobt. Eine fatale, zuweilen auch komische Demonstration entfesselter Leidenschaften, bei der alle Beteiligten glauben, die Fäden der Verstrickungen in den Händen zu halten.«
»>Durst< hat die Poesie der Mobilität, der einsamen Fahrten in schnellen Autos auf Küstenstraßen, die Poesie alter Farbfilme.Das Ungesagte erscheint als die große Kunst dieses Buches, eine nachreifende, jetzt erst genießbare Kunst.«
»Raffinesse, Boshaftigkeit und Wahnsinn gehen eine Mixtur ein, die an jeder Station des Erzählverlaufs immer wieder neue Überraschungen bereit hält. >Durst< ist ein Text von vibrierender Spannung.«
»Von erstaunlicher Freizügigkeit. Djebar wischt in diesem Roman unverblümt die Chiffre der >Schwesterlichkeit< in einer männlich dominierten Welt hinweg.«
»Wie ein Wegweiser steht dieses Erstlingswerk bereits im literarischen Leben der jungen Autorin. Ein kleiner, eindrucksvoller Roman, unbefangen authentisch geschrieben.«
»Eine erstaunliche Sicherheit der Figurenkonstellation.«
»>Durst< ist kein politischer Roman. Und dennoch kann er - Jahrzehnte, nachdem er geschrieben wurde - als solcher gelesen werden. Was Assia Djebar 1957 nur andeuten konnte, thematisierte sie in den Jahrzehnten darauf immer klarer und vielschichtiger.«
»Ein Buch, das sowohl literarisch als auch inhaltlich fasziniert.«
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 19.5 cm
Breite: 12.8 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-293-00279-1 (9783293002791)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Assia Djebar, geboren 1936 in Algerien, Schriftstellerin, Historikerin, Filmemacherin, ist die bedeutendste und international erfolgreichste Autorin des Maghreb; ihre Bücher sind in über fünfzehn Sprachen übersetzt. 2000 wurde sie mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt. Seit 2005 ist sie Mitglied der Académie française. Assia Djebar lebte in Paris und New York. Sie starb am 7.2.2015 in Paris.