Kurz nach Beginn des Überfalls auf die Ukraine 2022 sorgt eine Fotografie international für
großes Aufsehen: Auf der Titelseite der New York Times sieht man die Aufnahme einer
in Irpin bei Kiew durch eine Mörsergranate auf offener Straße zu Tode gekommenen Mutter
und ihrer beiden Kinder sowie eines Freundes der Familie. Das Bild zeigt nicht nur eindrücklich
die Kriegsverbrechen der russischen Armee, sondern entfacht auch eine Diskussion
darüber, wie man mit derartigen Bildern in der Öffentlichkeit umzugehen hat. Darf man
das Grauen, den Tod, die Getöteten unverpixelt zeigen? Wie geht man mit der Würde derjenigen
um, die nicht mehr für sich sprechen können?
Michael Diers schildert nicht nur detailliert das historische Ereignis und die Umstände der
Entstehung der Fotografie, sondern auch deren spezifische ästhetische Qualität und setzt
sich mit der intensiven Rezeption und ethisch-moralischen Debatte rund um die Aufnahme
auseinander. Der Kunst- und Bildhistoriker nähert sich aus der Perspektive der politischen
Ikonographie seinem Gegenstand und rückt ihn in seinen künstlerischen Kontext, darunter
die Tradition der Schreckensbilder bis zurück zu Goya.
Die New York Times-Fotografie wird im Zusammenhang der allseits heftig und kritisch
geführten Debatte über die Rolle der Bildberichterstattung in Zeiten des Krieges als eine
exemplarische Aufnahme ausführlich betrachtet und analysiert.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Maße
Höhe: 165 mm
Breite: 108 mm
Dicke: 15 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-98761-007-3 (9783987610073)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Kunsthistoriker, Autor
Michael Diers ist Professor em. für Kunst- und Bildgeschichte an der HfbK in Hamburg und an der HU Berlin. Forschungsschwerpunkte u. a.: Die Kunst der Renaissance, der Moderne und der Gegenwart sowie politische Ikonografie. Zuletzt veröffentlichte er u. a. "Focus on BLOW-UP. Die Gegenwart der Bilder bei Antonioni" (Hg., 2018), "O Superman. Gedanken über Film Kunst, Politik (und Lehre)" (Hg., 2019), "Gegen den Strich. Die Kunst und ihre politischen Formen" (2023). Diers publiziert regelmäßig in Tages-, Wochenzeitungen und Magazinen, darunter FAZ, SZ, taz, Die ZEIT und Monopol.
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