Das Ergebnis der vorliegenden Arbeit ist ein Gestaltungsmodell für selbststeuernde Logistiksysteme, in denen Entscheidungsprozesse automatisiert ablaufen. Dabei reagiert das System flexibel auf Veränderungen, sodass Störungen eigenständig kompensiert und Gelegenheiten zur Kostensenkungen von selbst gehoben werden. Damit ist es möglich, Entscheidungen zu automatisieren, obwohl das System externen Änderungen ausgesetzt und nicht vollständig determiniert ist (bspw. offene Transportsysteme).
Die Selbststeuerung zeichnet sich durch Logistikobjekte mit einer entsprechenden Autonomie und Autorisation zur Entscheidung aus. Allerdings garantieren die sich dezentral steuernden Logistikobjekte alleine keine optimale Entscheidungsfindung, sodass neue Steuerungsmethoden auszuarbeiten sind. Es wird bestimmt, unter welchen Bedingungen dezentrale und zentrale Gefüge auszubilden sowie aufzulösen sind.
Des Weiteren wird das Verständnis der Selbststeuerung mit der klassischen Steuerung durch den Menschen in Einklang gebracht. Basierend auf einer neu entwickelten Theorie der Heterarchie, wird eine Steuerungsmethode formuliert, die die selbstgesteuerten Prozesse situativ korrigiert. Die Schlussfolgerungen werden auf die Luftfracht angewendet. Dem Logistikplaner werden anhand von Fallbeispielen Gestaltungsempfehlungen für den Entwurf von weiteren selbststeuernden Logistiksystemen (Landverkehr, Seefracht etc.) aufgezeigt.
Der aus der heterarchischen Logik hervorgehende Grad der Selbststeuerung wird gemäß den Potentialen zur Optimierung ausgerichtet. Da die Leistung eines Logistiksystems gesteigert wird, ist von einer hohen Relevanz für Praxis und Wissenschaft auszugehen, sodass die im Rahmen dieser Arbeit betrachtete entscheidungslogische Gestaltung selbststeuernder Logistiksysteme eine grundlegende Bedeutung erkennen lässt.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2015
Technische Universität Hamburg-Harburg
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Illustrationen
53
9 Tabellen, 53 Schaubilder
Maße
Höhe: 210 mm
Breite: 148 mm
Dicke: 16 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-8441-0446-2 (9783844104462)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Lars Werner Dentgen studierte bis 2007 Logistik an der Universität Dortmund. Seit dem Abschluss als Dipl.-Logist. arbeitet er als Logistikplaner für die Luftfracht bei einem international tätigen Logistikdienstleister. Dort betreut er globale Projekte im IT- sowie im Prozessbereich mit dem Ziel, Effizienz und Effektivität der operativen Abläufe zu steigern. Gleichzeitig promovierte er im November 2015 am Institut für Logistik und Unternehmensführung der Technischen Universität Hamburg-Harburg zum Dr. rer. pol.
1. Einleitung
2. Theoretische Grundlagen
2.1. Struktur von Systemen
2.2. Logistiksysteme
2.3. Transportsystem der Luftfracht
3. Konzept der Selbststeuerung
3.1. Definition
3.2. Einordnung des Forschungsgebiets
3.3. Entscheidungslogische Merkmale
3.4. Zusammenfassung
4. Organisationsform der Heterarchie
4.1. Aufbau der Entscheidungsebene
4.2. Entscheidungsautonomie über Objekte
4.3. Koordinationsautonomie als Autorisation
4.4. Normierung der Entscheidungslogik
4.5. Entscheidungslogische Theorie der Heterarchie
5. Heterarchie im Logistiksystem
5.1. Bildung von Entscheidungseinheiten
5.2. Leistungserstellung von Prozessen
5.3. Ausrichtung der Prozesskoordination
5.4. Prozesssteuerung der Logistikobjekte
5.5. Steuerungssystem der Heterarchie
6. Selbststeuerung in der Logistik
6.1. Parameter der Selbststeuerung
6.2. Selbstbestimmung selbststeuernder Logistikobjekte
6.3. Regulierung der Selbstbestimmung
6.4. Steuerungsmethode der Selbststeuerung
6.5. Gestaltung selbststeuernder Logistiksysteme
7. Gestaltung eines selbststeuernden Luftfrachtsystems
7.1. Selbststeuerung in der Luftfrachtorganisation
7.2. Selbststeuernde Luftfrachtsendungen
7.3. Konsolidierung im Hauptlauf
7.4. Bildung des Zielsystems
7.5. Bedeutung für den Logistikdienstleister
8. Zusammenfassung und Ausblick