Wie konnte aus der großen ästhetischen Revolution eine derart vorhersehbare und gleichförmige Veranstaltung werden? Die Frage stellt sich vor allem deshalb, weil die Ordnungsraster, mit denen Kunstgeschichte und Kunstkritik des frühen 20. Jahrhunderts der überbordenden Fülle neuer künstlerischer Formen Herr werden wollten, allesamt längst obsolet geworden sind. Kein Mensch glaubt heute noch an eine Avantgarde, die immer auf der Überholspur fährt, niemand redet mehr ernsthaft vom endlosen künstlerischen Fortschritt, in Festreden und Katalogvorworten wird feierlich der Abschied von der Verbindlichkeit beschworen, das Wort 'Kanon' findet man allenfalls noch an der Volkshochschule. Dennoch präsentieren die Museen weltweit auch weiterhin eine Geschichte der Kunst der Moderne und Gegenwart, die so tut, als sei die Vielfalt allenfalls ein quantitatives Problem, dessen Lösung man sinnvollerweise denen überlassen sollte, die am meisten davon verstehen: den Fachleuten. Mit welchem Recht eigentlich? Worauf aber gründet sich der Expertisevorsprung der Insider gegenüber dem Publikum? Wie unterscheidet man zwischen einem Experten- und Laienurteil, wenn die normative Ästhetik erst einmal verabschiedet ist? Weshalb sollte man sich eigentlich nicht auch seines Geschmacks ohne die Leitung eines anderen bedienen dürfen?
Rezensionen / Stimmen
»Ein ohne Abstriche empfehlenswertes Buch.«
Stefan Diebitz, Portal Kunstgeschichte
»Demands Buch ist ein wichtiger Beitrag«
Peter Geimer, Frankfurter Allgemeine Zeitung
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»Der Autor ... des erhellenden Buches ... offenbart beinahe kunstrevolutionäre Züge, wenn er die Kunstlaien gegen Ende des Parcours durch historische und zeitgenössische Ästhetikdiskurse dazu auffordert, sich von Geschmacksrichtern in den Museen nichts vorschreiben zu lassen.«
Johanna di Blasi, Hannoversche Allgemeine Zeitung
»Dieses Buch ist eine wunderbare Übung im antiautoritären Denken. Mit polemischem Furor streitet Christian Demand für eine Neubewetung der Kunst . und zerlegt mit vielen Handkantenschlägen die Grundannahme Ernst Gombrichs, dass alle Kunstwerke der letzten 2500 Jahre sinnvoll verbunden und vergleichbar seien.«
Hanno Rauterberg, Die Zeit - Literatur
»Eine der wichtigsten Stimmen im zeitgenössischen Kunstdiskurs (...) Trotz seines Status als Professor für Kunstgeschichte nimmt er beharrlich den Betrieb aus der Perspektive eines Außenseiters unter die Lupe (...) Mit erfrischender bayerischer Granteligkeit und gleichzeitig in klaren, vor allem aber argumentativen Sätzen hinterfragt Demand die Kanonisierungsprozesse des Kunstsystems.«
Jörg Scheller, artnet
»Frappierend und lehrreich in einem. Es ist ein interessant-gelehriges Buch, das Christian Demand hier vorlegt.«
Südwest Presse, 27.1.2011
Auflage
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Maße
Höhe: 19.5 cm
Breite: 13 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-86674-057-0 (9783866740570)
Schweitzer Klassifikation