Der König legt seinen Arm um ihn und Olivier klammert sich mit seiner Seele an den Halt, den er ihm bietet. Seine Augen werden ihm feucht und er kann nicht dagegen ankämpfen.
"Ich sehe, wie Ihr schwankt, Olivier de Termes", sagt Louis mit beruhigender Stimme. "Ihr habt keine Wurzeln und Ihr versucht, sie Euch zu ersetzen, indem Ihr Euere Hände in die Erde grabt. Doch wisset: Unsere Wurzeln sind in Gott!"
Olivier antwortet mit einem zaghaften Nicken und wischt sich die Tränen mit dem Handrücken aus dem Gesicht. - Er versucht es ja! Er bemüht sich so sehr, aber er kann Gott nicht hören, seine Gegenwart nicht spüren. Er ist König Louis an alle heiligen Stätten gefolgt, hat alle Reliquien berührt, hat täglich zwischen den anderen Kreuzrittern in geheiligten Gotteshäusern gestanden und mit größtmöglicher Inbrunst die Kommunion empfangen. Aber er kann Gott nicht darin finden. Er kann nicht glauben; nicht auf die Worte der Priester, nicht auf diesen unsichtbaren Vater im Himmel vertrauen. - Er hat die Fin Amour schon viel zu lange nicht mehr wahrgenommen - bis zu diesem Moment. Wenn er dieses Gefühl nur festhalten, daraus Kraft schöpfen könnte!